23. Juli bis 13. Oktober 2013, Eröffnung Sonntag, 21. Juli, 15.30 Uhr
Vom 23. Juli bis zum 13. Oktober 2013 beleuchten das Schmuckmuseum Pforzheim und der Kunstverein Pforzheim im Reuchlinhaus in den Ausstellungen „Schöne Aussichten? Landschaft im Schmuck“ und „Ansichtssache Landschaft“, wie die Schmuckkunst auf der einen und die Gegenwartskunst auf der anderen Seite das Thema Landschaft umsetzen.
(firmenpresse) - „Schöne Aussichten? Landschaft im Schmuck“
Im Schmuckmuseum Pforzheim: Eine Reise durch die Zeit
Von der gräko-römischen Kaiserzeit bis zur Moderne, von der Brosche über die Taschenuhr bis zum Ring hat das Schmuckmuseum Pforzheim Ausstellungsstücke zusammengestellt, die den Blick des Künstlers und seiner Zeit zum Ausdruck bringen. „Landschaft ist ein Sujet, das man nicht unmittelbar mit Schmuck in Verbindung bringt. Zugleich ist es ein Beispiel dafür, dass sich auch in der Schmuckkunst die jeweiligen Strömungen unterschiedlicher Epochen widerspiegeln“, erläutert Museumsleiterin Cornelie Holzach. Die Ausstellung bietet außergewöhnliche Eindrücke, gerade auch für Besucher, die sich bislang nicht mit Schmuck auseinandergesetzt haben. Denn was in kostbarem Material festgehalten wurde, erzählt von einer Weltsicht, die es zu konservieren galt – einer Reise zurück in die Zeit, durch verschiedene Kulturen und Identitäten. Die Darstellung von Landschaften hat in der bildenden Kunst Tradition, auch wenn sie sich als Sujet erst gegen vermeintlich gewichtigere Bildthemen durchzusetzen hatte. Im Schmuck tritt Landschaft nur zaghaft ins Bild und musste als Thema erst entdeckt werden – von der symbolischen Andeutung bei mittelalterlichen Heiligendarstellungen über Hochzeiten exquisiter Emailmalerei und Elfenbeinschnitzerei im 18. und 19. Jahrundert bis zu nüchternen Industrielandschaften. Das Schmuckmuseum Pforzheim widmet sich der facettenreichen Lesart des künstlerischen Landschaftsbegriffs und demonstriert in der Themenausstellung, dass nicht nur Schönheit, sondern auch die Erfassung der Welt im Auge des Betrachters liegt. Rund 100 Exponate werden in den Räumen des Reuchlinhauses zu sehen sein.
Von Wert und Wertigkeit
Die Landschaftsdarstellung in der Schmuckkunst geht über die reine Abbildung der Welt hinaus, denn sie ist häufig idealisiert oder abstrahiert. Die Abbildung von Bauwerken, heiligen Stätten, Menschen in vermeintlich unberührter Natur oder stilisierten Gartenlandschaften eröffnet Einblicke in das Geistesleben einer Epoche. Hier wird der Blick durch das Schlüsselloch der Zeit ästhetisch und kunstvoll konserviert. Die Ausstellung im Pforzheimer Schmuckmuseum verrät damit auch etwas über die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur.
Reiz der Gartenkunst
Als Spiegelbild der menschlichen Kulturgeschichte und damit als Gegenentwurf zur unbezwungenen Landschaft hält die Abbildung von paradiesischen Gärten schon früh Einzug in die Geschichte der Malerei und der Schmuckkunst. Zu fast allen Zeiten hat es die Darstellung von Landschaft und Gärten in der Kunst als Sehnsuchtsorte gegeben, das belegen auch die ausgewählten Pforzheimer Exponate. Das umfangreiche Begleitprogramm der Ausstellung in der von viel Grün umgebenen „Goldstadt Pforzheim“ greift diesen Ansatz auf und bietet u.a. mit Führungen unter freiem Himmel, Workshops und einer Gartenreise vielfältige Möglichkeiten, neue Einsichten über den künstlerisch interpretierten Landschaftsbegriff zu gewinnen. Für Kulturreisende, Gartenfreunde und Outdoorfans bietet es damit eine wunderbare Ergänzung zur Landesgartenschau in Sigmaringen, die vom 11. Mai bis zum 15. September 2013 stattfindet.
„Ansichtssache Landschaft“ – zeitgenössische Positionen – Parallelausstellung im Kunstverein Pforzheim
Zeitgleich mit dem Schmuckmuseum präsentiert der Kunstverein Pforzheim im Reuchlinhaus die Ausstellung „Ansichtssache Landschaft“. Diese Gruppenschau internationaler Künstlerinnen und Künstler zeigt unterschiedliche Positionen der Gegenwartskunst. Die von Bettina Schönfelder und Elisabeth Heine ausgewählten Werke lenken die Aufmerksamkeit vor allem auf das Ausschnitthafte, das Abgegrenzte und Eingeteilte, das erst die Natur zur Landschaft und damit zum Gegenstand der ästhetischen Betrachtung werden lässt. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler greifen diesen kulturellen Vorgang der topographischen Parzellierung von Natur auf und verstärken ihn durch ihren sezierenden und transformierenden Blick auf einzelne Elemente und Phänomene von Landschaft. Dabei kommen so unterschiedliche Medien wie Video, Fotografie, Objekt, skulpturale Installation oder Zeichnung zum Einsatz. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler sind Gesine Grundmann, Stephan Huber, Monica Ursina Jäger, Shruti Mahajan, Reiner Maria Matysik, Mariele Neudecker, Katja Pfeiffer, Katrin Ströbel, Claudia Thorban und Julia Wenz.
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Das Schmuckmuseum Pforzheim beherbergt eine ständige Sammlung von rund 2.000 Exponaten aus fünf Jahrtausenden, eine Ringsammlung, ethnografischen Schmuck aus einer Privatsammlung sowie eine Taschenuhrensammlung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Preziosen aus dem Jugendstil. Das weltweit einzigartige Haus, geleitet von Cornelie Holzach, erweckt durch Themenausstellungen wie „Schöne Aussichten? Landschaft im Schmuck“ die Geschichte der Schmuckkunst zum Leben und gibt Einblicke in ihre weiter gefasste kulturhistorische Dimension. Es bietet seinen Besuchern u.a. mit einem interaktiven Museumsführer ungewöhnliche Einblicke in die Entstehung, Bedeutung und Schönheit von Schmuck. Mit seinem Sitz im Pforzheimer Reuchlinhaus ist das Museum in einem herausragenden Bau der Architekturmoderne beheimatet, der von Manfred Lehmbruck entworfen wurde. Mit dem heute denkmalgeschützten Gebäude hat der Architekt Standards in der Museumsarchitektur der 1960er-Jahre gesetzt.
Pressekontakt
Bettina Georgiou
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