(ots) -
Vor dem FIFA-Kongress am Donnerstag und Freitag dieser Woche
(30./31.5.) auf Mauritius mehren sich die kritischen Stimmen zum
angekündigten Abschluss des Reformprozesses im Fußball-Weltverband.
Die FIFA habe die Vorschläge zur Korruptionsbekämpfung des externen
Beratungsgremiums IGC ignoriert, sagte Alexandra Wrage von der
US-Anti-Korruptions-Organisation Trace International der
ARD-Sportschau und der WDR-Sendung sport inside. Wrage war als
einziges Mitglied aus dem von der FIFA selbst ins Leben gerufenen
Gremium IGC zurückgetreten. "Es war ein frustrierender Prozess, weil
die FIFA resistent war für alle unsere Vorschläge zur
Korruptionsbekämpfung", so Wrage weiter. Ein Unternehmen könne ja
sagen, "die und die Vorschläge können wir so nicht umsetzen, gibt es
eine andere Möglichkeit? Dann diskutiert man miteinander". Das aber
habe in der FIFA nie statt gefunden.
Der externe Vorsitzende Richter der FIFA-Ethikkommission, der
Münchner Strafrichter Hans-Joachim Eckert, geht zudem nicht von einem
Untersuchungsverfahren gegen den wegen seiner Mitwisserschaft in der
Kritik stehenden FIFA-Präsidenten Sepp Blatter aus. "Ich wüsste nicht
auf welcher Basis", antwortete Eckert auf eine entsprechende Frage.
David Larkin, Mitbegründer der Initiative ChangeFIFA, bezeichnete das
als "absurd". Die FIFA sei keine transparente Organisation. "Den
ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Bin Hammam hat man nachträglich
wegen Interessenkonflikt verurteilt, und bei Sepp Blatter soll das
bei all den Vorwürfen nicht gelten? Das ist scheinheilig", so Larkin.
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