(ots) - Die Bundesagentur für Arbeit berichtet erstmals
über die Entwicklungen am Arbeitsmarkt nach Migrationshintergrund.
Möglich macht dies eine freiwillige Vollerhebung unter
Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten. Für 70 Prozent der Befragten, konnten
entsprechende Angaben zum Migrationshintergrund erhoben werden. Erste
Ergebnisse hierzu werden nun in einem Bericht vorgelegt. Er zeigt
auf, an welchen Stellen Menschen mit Migrationshintergrund häufiger
am Arbeitsmarkt Probleme haben als Menschen ohne
Migrationshintergrund. In Bezug auf die in den letzten Jahrzehnten
erfolgte Zuwanderung und gemessen am Bevölkerungsanteil der
Migrantinnen und Migranten in Deutschland zeigt sich, dass Menschen
mit Migrationshintergrund häufig nicht hinreichend erfolgreich am
Erwerbsleben teilhaben können. Es bleibt weiterhin Herausforderung,
gleiche Chancen für alle zu ermöglichen.
Nach den vorliegenden Auswertungen haben 35 Prozent der
Arbeitslosen einen Migrationshintergrund. Bildungsmerkmale spielen
für Chancen am Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle. Der Anteil
Arbeitsloser mit Migrationshintergrund ohne abgeschlossen
Berufsausbildung liegt mit 52 Prozent leicht über dem Anteil
derjenigen ohne Migrationshintergrund (48 Prozent). Anders bei
abgeschlossener betrieblicher oder schulischer Ausbildung: hier liegt
der Anteil bei Personen mit Migrationshintergrund mit 18 Prozent weit
niedriger (82 Prozent bei ohne Migrationshintergrund).
Der Anteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der
Grundsicherung ("Hartz IV") mit Migrationshintergrund liegt bei rund
42 Prozent. Dabei liegt die Spreizung zwischen 10 Prozent in
Sachsen-Anhalt und 60 Prozent in Hessen.
Weitere Auswertungen zu den Eckwerten am Arbeitsmarkt nach
Migrationshintergrund finden sie im Internet unter http://statistik.a
rbeitsagentur.de/nn_32022/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuc
he_Form.html?view=processForm&resourceId=210368&input_=&pageLocale=de
&topicId=544668&year_month=201212&year_month.GROUP=1&search=Suchen
Sie berichtet zunächst über den Stand Dezember 2012. Die
Publikation wird künftig quartalsweise veröffentlicht. Sie wird
fortlaufend weiterentwickelt um den Informationsbedarf gerecht zu
werden. Bei der Interpretation ist zu beachten, dass es immer um die
Verteilung von Chancen geht. Es sind nie Aussagen, die sich auf den
Einzelnen verallgemeinern lassen. Oder anders ausgedrückt: Für den
Einzelnen ist die Tatsache seines Migrationshintergrundes nicht
Ausdruck eines Problems. Ganz im Gegenteil: Für ihn mag sich daraus
durchaus eine Stärke und besondere Befähigung ergeben.
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