(ots) -
Im SOS-Kinderdorf Aleppo in Syrien ist eine Rakete in einem
Familienhaus eingeschlagen. Das Gebäude wurde durch den Treffer
weitgehend zerstört. Der Angriff forderte keine Opfer, da die
SOS-Familien vorsorglich aus der Kampfzone gebracht worden waren. Die
SOS-Kinderdörfer bekräftigten ihre Forderung nach Kinderschutzzonen
in dem Bürgerkriegsland.
Das SOS-Kinderdorf in Aleppo befindet sich in der Nähe der
Frontlinie, in einem von den Rebellen kontrollierten Viertel. Wie
gestern bekannt wurde, explodierte die Rakete in der oberen Etage des
Familienhauses, wo sich die Kinderzimmer befinden. Das Geschoss
durchschlug die Wand, hinterließ dort ein etwa zwei Meter mal zwei
Meter großes Loch. Verletzte gab es keine, da das SOS-Kinderdorf
bereits im September 2012 evakuiert worden war.
"Wenn wir die SOS-Kinder nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht
hätten, als es noch möglich war, dann hätte der Raketentreffer wohl
ein Blutbad angerichtet", sagte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer
weltweit, Wilfried Vyslozil. "Wir fordern die gegnerischen Parteien
in Syrien erneut auf, unsere SOS-Kinderdörfer als neutrale
Kindersicherheitszone zu respektieren und aus der Umgebung
abzuziehen: Hände weg von unseren SOS-Kinderdörfern!" Die
Kinderhilfsorganisation weist deshalb auf die Koordinaten der beiden
syrischen SOS-Kinderdörfer in Aleppo und Damaskus hin (SOS-Kinderdorf
Aleppo: 36° 9'49.22" N, 37° 3'2.17" E - SOS-Kinderdorf Damaskus:
33°33'32.61" N, 36°12'29.97" E).
Beide SOS-Kinderdörfer in Syrien mussten bereits evakuiert werden,
weil in der Umgebung Kämpfe tobten. In Damaskus konnten die
SOS-Familien wieder zurückkehren, als sich die Lage wieder beruhigt
hatte. Auch die SOS-Familien aus Aleppo haben im SOS-Kinderdorf
Damaskus Zuflucht gefunden.
Im August 2012 starteten die SOS-Kinderdörfer in Syrien ein
Nothilfeprogramm, um Flüchtlingskinder und ihre Familien mit
Hilfsgütern zu versorgen, wie z.B. Lebensmittel, Kinderkleidung und
Hygieneartikel. In den vergangenen Monaten haben die SOS-Kinderdörfer
in Syrien knapp 6000 Menschen erreicht. Unterdessen arbeitet die
Kinderhilfsorganisation mit Hochdruck daran, die humanitäre Hilfe in
den Regionen von Damaskus, Aleppo und Latakia weiter zu verstärken:
Bis zu 10000 Kinder und 5000 Erwachsenen werden Beistand erhalten.
Die SOS-Kinderdörfer sind in Syrien seit 33 Jahren aktiv.
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