(ots) - Klare Fronten
Die Konjunktur hat viel Druck aus dem Kessel genommen: Dank der
guten wirtschaftlichen Lage hatten es die Gesundheitspolitiker in
jüngster Zeit nicht nötig, intensiv über einen steigenden
Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenversicherungen nachzudenken.
Im Gegenteil: Es ging eher um Überschüsse der Kassen und deren
Verteilung. Zuvor war die Finanzierung des deutschen
Gesundheitssystems lange Zeit ein heftig diskutiertes Thema.
Nun haben die Mediziner und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr
auf dem Deutschen Ärztetag wieder die altbekannten Modelle in den
Blick gerückt - es geht um Zusatzbeiträge, Pauschalen und die
Einheitskrankenkasse. Und während die Spitzenvertreter der
gesetzlichen Krankenkassen offen mit den rot-grünen Plänen einer
Bürgerversicherung liebäugeln, demonstrieren die Ärzte ihre Nähe zu
den Positionen des schwarz-gelben Regierungslagers. Was dabei
auffällt, ist der enge Schulterschluss der Gesundheitspolitiker von
FDP und CDU, der vor der Bundestagswahl 2009 nicht selbstverständlich
war.
Die Patienten wissen nun lange vor der heißen Wahlkampfphase,
woran sie in der Gesundheitspolitik sind. Die Diskussionen in
Hannover haben die Positionen klarer gemacht. Das liegt auch an Frank
Ulrich Montgomery. Die Mediziner haben in ihrem rhetorisch versierten
Präsidenten einen politisch denkenden Kopf an der Spitze.
Christof Haverkamp
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