(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher
Gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV), Verband der Ersatzkassen e.
V. (vdek), AOK-Bundesverband (AOK-BV) und BKK Dachverband e. V. (BKK
DV)
Um Mitarbeiter vor Überlastung durch ständige Erreichbarkeit zu
schützen, sollten Unternehmen klare Regeln zum Umgang mit Handys und
Computern schaffen. Eine permanente Verfügbarkeit wirkt sich negativ
auf Erholung und Wohlbefinden der Betroffenen aus. Dies ergab eine
Auswertung der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), die im Rahmen
des iga.Reports 23 vorgestellt wird. Durch die Analyse von
wissenschaftlichen Studien, Experteninterviews und eine
Unternehmensbefragung wurden vorhandene Erkenntnisse zusammengetragen
und konkrete Handlungsempfehlungen für einen gesunden Umgang mit
ständiger Erreichbarkeit identifiziert.
Ständige Erreichbarkeit - wie können wir gesund damit umgehen? Um
diese Frage zu beantworten, wurden von der iga vorhandene Studien
ausgewertet. 16 wissenschaftliche Experten und 12 größere Unternehmen
sind telefonisch befragt worden. Aus den Antworten lässt sich
ablesen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr
verschwimmen. Für die betroffenen Arbeitnehmer bedeutet permanente
Erreichbarkeit über Smartphone und Tablet-Computer eine deutliche
Beeinträchtigung ihrer Erholungszeiten - Freizeit ist schwerer
planbar. Helfen können transparente Regeln für Zeiten der
Erreichbarkeit bzw. Nicht-Erreichbarkeit und zu Reaktionszeiten.
Arbeitnehmer sollten zudem einen vernünftigen Umgang mit den neuen
Techniken lernen und wissen, dass nicht immer sofort auf einen Anruf
oder eine eingehende E-Mail reagiert werden muss. Auch die
Erreichbarkeit für private Anrufe und Nachrichten am Arbeitsplatz
könnte in solchen Regeln thematisiert werden, da diese ebenfalls
Stress erzeugen können.
Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass mit den neuen technischen
Möglichkeiten durchaus positive Auswirkungen verbunden sein können.
Von den Beschäftigten werden insbesondere Flexibilitäts- und
Mobilitätsgewinne begrüßt. Diese können jedoch nur genutzt werden,
wenn die Mitarbeiter - zumindest teilweise - über eigene Spielräume
bei der Ausgestaltung verfügen.
Gründe für die Zunahme des Phänomens sind laut den Experten die
zunehmende Arbeitsverdichtung, die allgemeine Beschleunigung des
Arbeitslebens, eine grundlegende Flexibilisierung und Entgrenzung von
Arbeitsverhältnissen und die zunehmende Internationalisierung der
Wirtschaft. Besonders betroffen von permanenter Erreichbarkeit sind
Führungskräfte, Außendienstmitarbeiter und IT-Spezialisten.
Die Auswertung zeigt aber auch, dass ein Bedarf an belastbaren
Studien zum tatsächlichen Ausmaß der Verbreitung von ständiger
Erreichbarkeit besteht. Die Initiative Gesundheit und Arbeit arbeitet
in einem Nachfolgeprojekt daran, Forschungslücken in Bezug auf das
Thema zu schließen. Dafür werden Unternehmen gesucht, die einen guten
Umgang mit ständiger Erreichbarkeit etablieren wollen. Sie sollten
über einen relevanten Anteil von Beschäftigten mit einem Diensthandy
verfügen. Weitere Informationen sind unter www.iga-info.de abrufbar.
Download: Der iga.Report 23: Auswirkungen von ständiger
Erreichbarkeit und Präventionsmöglichkeiten; Überblick über den Stand
der Wissenschaft und Empfehlungen für einen guten Umgang in der
Praxis kann unter www.iga-info.de abgerufen werden.
Initiative Gesundheit und Arbeit
In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kooperieren
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel der Initiative ist
es, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und
betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. Getragen wird die iga
von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, dem Verband der
Ersatzkassen e. V. (vdek), dem AOK-Bundesverband und dem BKK
Dachverband e. V. www.iga-info.de
Pressekontakt:
Michaela Gottfried, Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek); Tel:
030/26931-1200 Mail: michaela.gottfried(at)vdek.com
Michael Bernatek, AOK-Bundesverband; Tel: 030/34646-2655
Mail: michael.bernatek(at)bv.aok.de
Christine Richter, BKK Dachverband e. V.; Tel: 030/2700406-301
Mail: christine.richter(at)bkk-dv.de
Stefan Boltz, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung; Tel:
030/288763-768
Mail: stefan.boltz(at)dguv.de