(ots) -
Durch eine flächendeckende Ganztagsbetreuung für Kinder lässt sich
in Deutschland die Erwerbstätigenquote bei Müttern deutlich steigern
und somit wirkungsvoll zur Fachkräftesicherung beitragen. Darauf
verweist eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
(IW). Die Effekte auf die Beschäftigung haben die IW-Forscher in
einem Modell berechnet. Danach würde die Beschäftigung von Müttern
mit Hochschulabschluss um 56.000 und von Müttern mit Berufsabschluss
um 188.000 Vollzeitstellen zunehmen. Dadurch steigt das
Arbeitsangebot u.a. in den Erziehungs-, Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften sowie in der Gesundheitsbranche. Die Studie
zeigt ferner, dass Kinder durch eine umfassende
Betreuungsinfrastruktur und eine bessere frühkindliche Bildung in der
Regel höhere Kompetenzen und Abschlüsse erreichen. Dadurch steigt
langfristig das Qualifikationsniveau einer Volkswirtschaft. Die
IW-Forscher haben auch ermittelt, welche Anreize von den rund 200
Milliarden Euro ausgehen, mit denen der Staat jährlich Ehe und
Familie fördert. Danach entfallen nur knapp 12 Prozent oder 23
Milliarden Euro dieses Etats auf Maßnahmen, die sich positiv auf die
Fachkräftesicherung auswirken. Dazu gehören u.a. Elterngeld, BAföG
und Kindertagesbetreuung. Fast 37 Prozent oder rund 74 Milliarden
Euro jährlich kommen dagegen vor allem Familien mit dem
Einzelverdiener-Modell zugute. Zu nennen sind hier beispielsweise das
Ehegattensplitting und die beitragsfreie Mitversicherung für
Ehegatten in der Sozialversicherung.
Wido Geis, Axel Plünnecke: Fachkräftesicherung durch
Familienpolitik, IW-Positionen Nr. 60, Köln 2013, 52 Seiten, 11,80.
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