(ots) - Hochfliegende Träume
Nur das Beste soll es sein: Für deutsche Soldaten, die im Ausland
ihr Leben riskieren, dürfen Kosten keine Rolle spielen. Das ist ein
häufig gehörtes Argument, wenn es um Ausstattungswünsche der
Bundeswehr geht. Es ist auch nicht falsch, aber greift zu kurz. Denn
wer diesem Duktus folgt und keine kritischen Fragen stellt, läuft
Gefahr, hinters Licht geführt zu werden. Oder zählt sogar zu denen,
die andere hinters Licht führen, weil sie sich zu sehr begeistern
lassen von praxisfernen Technikfantasien oder vermeintlich einfachen
militärischen Lösungen politischer Probleme.
So besteht die Gefahr, nicht nach dem strategischen Sinn teurer
Investitionen zu fragen, an Vorhaben zu lange festzuhalten (siehe
Euro Hawk) oder auch, ethische Bedenken vorschnell auszublenden.
Eine Kampfdrohne ist nämlich nicht bloß eine neue Art Rakete, wie
ihre Befürworter Glauben machen wollen. Sondern sie wird gegenwärtig
dazu benutzt, reihenweise wehrlose Feinde verschiedenster Couleur zu
liquidieren und Zivilisten dazu. Was für eine Schande. Das Handeln
der Amerikaner darf für die Bundeswehr kein Vorbild sein. Über
bewaffnete Drohnen zu verfügen lädt aber gerade dazu ein, sie in
dieser Art zu verwenden: vermeintlich präzise und preisgünstig zu
töten und dabei das Leben eigener Soldaten kaum riskieren zu müssen.
Einen anderen militärischen Sinn konnte der Verteidigungsminister
bisher nicht schlüssig darlegen. Aber dieser Zweck genügt nicht.
Burkhard Ewert
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207