(ots) - Leberschäden werden von Patienten oft
unterschätzt. "Die Leber tut nicht weh, wenn sie geschädigt ist. Der
Schmerz der Leber ist die Müdigkeit", sagte Prof. Dr. Christian
Strassburg, Universitätsklinikum Bonn, beim Pharmacon, einem
internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
"Betroffene schieben die anhaltende Erschöpfung oft auf ihren Beruf
und lassen sich viel zu spät vom Arzt untersuchen." Anzeichen einer
Leberschädigung können neben der Erschöpfung auch eine Gelbfärbung
der Haut und Augen sein. Schwillt der Bauch bei einem Leberschaden
durch Wassereinlagerungen an, wird das oft als gewöhnliche
Gewichtszunahme oder "Bierbauch" verkannt.
Einer der wichtigsten Risikofaktoren für Leberschäden ist ein
übermäßiger Alkoholkonsum. Strassburg plädierte für einen bewussteren
Umgang mit Alkohol, generelle Verbote lehnte er aber ab. "Die Leber
und Alkohol vertragen sich gut, wenn man nur in Maßen trinkt und die
Leber keinen Vorschaden hat", sagte der Internist. "Trinkt man aber
zu viel, steigert Alkohol das Risiko für Leberkrebs ähnlich wie
Rauchen das für Lungenkrebs." Die tolerierte Menge liegt für Frauen
bei einen Viertelliter Bier oder einen Achtelliter Wein pro Tag.
Männer vertragen etwas das Doppelte, ohne einen Leberschaden zu
riskieren. Werden über einen längeren Zeitraum mehr als 60 Gramm
Alkohol pro Tag getrunken, das entspricht etwa einer Flasche Wein
oder 1,5 Litern Bier, bildet sich oft eine Fettleber. Bei weiter
fortgesetztem Alkoholkonsum kann die Leber ihre Funktionen nicht mehr
erfüllen und das Risiko für Krebserkrankungen steigt.
Strassburg: "Es gibt keine "Happy-Pills" für den Herrenabend:
Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, die die
Alkoholverträglichkeit verbessern oder den Alkoholschäden vorbeugen,
gibt es nicht." Wer seine Leber schonen will, sollte auf Alkohol
komplett verzichten oder nur noch geringe Mengen trinken. Ohne die
Belastung durch Alkohol regeneriert sich die Leber von selbst. Zwei
Tassen Kaffee pro Tag wirken schützend auf die Leber, können eine
übermäßigen Alkoholkonsum aber nicht ausgleichen. Rotwein ist für die
Leber nicht gesünder als andere alkoholische Getränke. Strassburg:
"Wenn sich durch den Alkohol eine Lebererkrankung entwickelt hat,
nutzt es nichts, dass andere Inhaltsstoffe des Rotweins das Risiko
für Herzerkrankungen senken."
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