(ots) - Der Propagandapoker um neue Waffenarsenale für
die Kriegsparteien wird immer schriller. So erweckte Syriens Diktator
Baschar al-Assad jüngst den Eindruck, als habe er die
hochentwickelten SS-300-Luftabwehrraketen bereits in den Händen. In
Moskau zeigten sich seine Emissäre demonstrativ mit der Chefetage der
MiG-Jagdflugzeugfabrik. Frankreich und Großbritannien wiederum legten
sich erstmals die Option eigener Waffenlieferungen an die Rebellen
zurecht.
Schon jetzt herrscht im syrischen Gemetzel kein Mangel an Raketen,
Bomben und Munition. Und trotzdem ist das jüngste Wechselspiel
zwischen angekündigter Diplomatie und angekündigter Aufrüstung von
besonderer Brisanz. Es könnte beide Konfliktparteien verführen, die
Genfer Friedenskonferenz Konferenz scheitern zu lassen, weil ihnen
neues, besseres Kriegsgerät winkt. Und dann droht eine ganz neue
Stufe kriegerischer Eskalation. Israel wird versuchen, die russischen
SS-300-Systeme zu bombardieren, bevor sie aufgestellt sind. Paris und
London werden den Aufständischen erstmals Raketen liefern, mit denen
sich Assads Hubschrauber und Kampfjets vom Himmel holen lassen. Und
das Assad-Regime sitzt nach wie vor auf Mengen von tödlichem Giftgas.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de