(ots) - Kommentar von Eva Quadbeck
Wie gut, dass die mal nachgezählt haben: In Deutschland leben viel
weniger Menschen, als bislang angenommen. Daraus ergeben sich eine
Reihe von Konsequenzen. Eine Lehre sollte sein, dass die viertgrößte
Wirtschaftsmacht der Erde nicht abermals ein Vierteljahrhundert
wartet, bis sie das Land erneut einer Inventur unterzieht. Selbst die
Statistik-Profis zeigten sich überrascht, wie ungenau ihr
gewissenhafter Abgleich aller verfügbaren Daten ist. Insbesondere die
nun von der Volkszählung besonders betroffenen Städte müssen ein
großes Interesse daran haben, dass sie ihre Einwohnerzahlen genau
kennen. Denn über den Einwohnerschlüssel wird viel Geld an die
öffentliche Hand verteilt. Berlin beispielsweise hat schon
ausgerechnet, dass es rund eine Milliarde Euro aus dem
Länderfinanzausgleich wird zurückzahlen müssen. Das ist für die
klamme Hauptstadt eine Katastrophe. Auch die Bezahlung von
Bürgermeistern, die Größe von Stadträten und die Zusammensetzung des
Bundesrats ist von der Zahl der Bürger abhängig. Selbst das
Pro-Kopf-Einkommen der Deutschen wird korrigiert werden müssen. Die
neuen Daten werden noch für viele Verwerfungen sorgen.
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