(ots) - Es geht ums Geld
Die erste Auswertung der Volksbefragung Zensus 2011 liegt vor -
und sie sorgt mancherorts für eine unangenehme Überraschung. Denn die
auf den neuesten Stand gebrachte Erhebung der Einwohnerschaft bewirkt
mehr als nur einen Prestigeverlust in einigen Kommunen; es geht auch
handfest um Geld.
Wenn Osnabrück plötzlich 10 000 Einwohner weniger aufweist, als
bisher angenommen, dann verändert das die Berechnungsgrundlage für
die Verteilung öffentlicher Mittel - etwa beim kommunalen
Finanzausgleich. Niederschlagen könnten sich gesunkene
Einwohnerzahlen bis hin zur Besoldung von Beamten.
Auffällig ist neben den Ausreißerwerten für Osnabrück auch die
kräftig überschätzte Zahl der registrierten Ausländer. Dass sich
plötzlich bis zu 20 Prozent dieses Personenkreises bei einer
behördlichen Zählung quasi in Luft auflösen, erscheint schwer
erklärbar. Ob es wirklich nur daran liegt, dass Bürger sich bei der
Rückkehr in ihre Heimat nicht abmelden und weiter die
Einwohnerstatistik zieren?
Wie auch immer: Die Bereinigung der Statistik hat Folgen - monetär
wie psychologisch. Osnabrück wird es kaum gefallen, von Oldenburg vom
dritten Platz verdrängt zu werden. Aber auch Städte, die unter
Statusgrenzen absacken wie Hildesheim und Salzgitter (100 000) oder
Emden (50 000), werden sich grämen.
Hans Brinkmann
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