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Noch keine 18 und schon im Studium - das gibt es an deutschen
Hochschulen immer häufiger. Die Verkürzung der Schulzeit und die
Abschaffung der Wehrpflicht machen es möglich. Doch der nahtlose
Wechsel von der Schulbank in den Hörsaal ist nicht für jeden der
Königsweg ins Berufsleben. Immer mehr junge Menschen legen nach dem
Abi eine Pause ein und sammeln in einem so genannten Gap Year
Erfahrungen, von denen sie ein Leben lang profitieren.
Was soll ich studieren? Bei über 7.000 Bachelor-Studiengängen
fällt die Antwort nicht leicht. Oft wird die falsche Studienwahl
getroffen: Jeder dritte Studierende bricht ab, bei den angehenden
Ingenieuren sogar jeder Zweite. Um einen solchen Fehlstart ins
Berufsleben zu vermeiden, nehmen sich immer mehr Abiturienten ein
Jahr Bedenkzeit. "Viele haben bereits sehr konkrete Berufswünsche,
möchten aber in dieser Zeit quasi auf der Frage der Berufswahl
'herumkauen' und zugleich ihre Talente und Fähigkeiten ausloten",
sagt Knut Böhrnsen, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Hamburg.
Wer sich für ein Orientierungsjahr entscheidet, hat auch hier die
Qual der Wahl. Zahlreiche Organisationen, gemeinnützige wie
kommerzielle, bieten Gap-Year-Programme im In- und Ausland an.
Au-pair, Work & Travel und ein breites Spektrum von
Freiwilligendiensten geben jungen Menschen die Möglichkeit,
praktische Erfahrungen zu sammeln und in einem fremden Umfeld
Selbstständigkeit zu entwickeln. "Das Interesse steigt ständig, und
die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage ist riesig. Auf eine
Fördermöglichkeit von uns kommen durchschnittlich über 50 Bewerber",
sagt Frank Peil, Öffentlichkeits-Referent der Agentur Jugend für
Europa, die in Deutschland für den Europäischen Freiwilligendienst
zuständig ist.
Neben praktischen Erfahrungen ist eine breite Allgemeinbildung
eine wichtige Basis für ein erfolgreiches Studium. In
angelsächsischen Ländern wird sie im College gelegt, hierzulande
finden sich Angebote für ein Orientierungsstudium nur punktuell. Am
bekanntesten ist das seit 60 Jahren bestehende Leibniz Kolleg in
Tübingen, das mit der Universität Tübingen zusammenarbeitet.
Erlebnis-Charakter erhält das Studium Generale im neuen Salem Kolleg
des Internats Schule Schloss Salem am Bodensee. Hier gehören
Outdoor-Abenteuer ebenso zum Konzept wie das Projekt "Soziale
Wirklichkeit" und Themen wie "Bewaffnete Konflikte" oder "Bild und
Bewegung im Film". Ganzheitliches Lernen stehe bei diesem Vorstudium
im Vordergrund, sagt Dr. Gerhard Teufel, Rektor des Salem Kollegs.
"Wir wollen die Persönlichkeitsbildung und das offene,
interdisziplinäre Denken unserer Kollegiaten fördern."
(Eine Langfassung samt Info-Kästen finden Sie im pdf-Download.)
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