(ots) - Viele Verbraucher fühlen sich von der Politik im
Stich gelassen. Und das zu Recht: die Interessen der Bürger an einer
wieder besseren Überwachung der deregulierten Märkte werden viel zu
wenig ernst genommen. Meist setzt sich die mächtige Lobby der
Wirtschafts- und Unternehmensinteressen im globalisierten Wirrwarr
der Zuständigkeiten, Bürokratien und Organisationen durch.
Verbraucherministerin Ilse Aigner reagiert auf jeden neuen
Lebensmittel- oder Finanzskandal zwar mit neuen Mahnungen und Plänen,
aber wie wenig dann in der Folge passiert, lässt sich am zaghaften
Handeln seit der Finanzmarktkrise oder immer neuen Dioxin-, Hormon-
oder Pferdefleischskandalen ablesen. Hier wie da fehlen Kontrollen
und Marktwächter, die wirklich funktionieren und ihren Namen
verdienen.
Aigner empört sich gerne öffentlich über sogenannte Finanzberater,
die skrupellos selbst einem 84-Jährigen eine hochriskante Beteiligung
an einem Schiffsfonds als "sichere Altersvorsorge" andrehen. Aber
niemand anderes als die Bundesregierung kann und sollte solche
Missstände beseitigen, zum Beispiel durch strengere Vorschriften für
Beratungsprotokolle, eine verschärfte Beraterhaftung, wirkungsvolle
Finanzmarktwächter und gestärkte Verbraucherrechte zur schnellen
Rückabwicklung solcher Verträge.
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