(ots) - Das unabhängige Familien-Magazin
"PAPA-YA" fordert vom Bundesfamilienministerium eine Überprüfung der
Arbeit des Verbandes allein erziehender Mütter und Väter (VAMV). Der
VAMV untergrabe systematisch das neue Gesetz zur gemeinsamen Sorge,
hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung unter
Verweis auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift. Darin berichtet das
Magazin über Informations-Veranstaltungen, auf denen der VAMV Müttern
exakte Anweisungen zum "Kampf" gegen Väter und zu deren, so wörtlich,
"Entsorgung" gebe.
"Im Interesse aller Eltern, vor allem aber im Interesse der Kinder
muss das Ministerium seine jährliche Förderung für den Verband in
Höhe von mindestens 500.000 Euro von der Einstellung solcher
Kampagnen abhängig machen", forderte Chefredakteur Jörg Mathieu zum
Internationalen Tag des Kindes in Berlin. Der Verband sei zunehmend
einseitig ausgerichtet, aus dem VAMV werde ein VAM.
Scharfe Vorwürfe richtet "PAPA-YA" im Zusammenhang mit seiner
Berichterstattung an die VAMV-Vorsitzende Edith Schwab (SPD),
Berufskolleginnen und - zum Teil inkognito - auftretende
Verbandsmitglieder. So hetze eine Fachanwältin für Familienrecht auf
Veranstaltungen mit fragwürdigen Tipps alleinerziehende Mütter gegen
die Väter ihrer Kinder auf. Einige dieser "Hinweise" sind nach
Schilderungen des Magazins als strafbare Handlungen einzustufen. Dazu
zählen den Angaben zufolge Aufrufe zu Falschaussagen hinsichtlich des
Kindeswohls und "Anleitungen" für eine dauerhafte, wörtlich als
"Entsorgung" bezeichnete, Trennung des Kindes vom Vater. "Mütter
werden regelrecht indoktriniert, sagte Mathieu weiter.
Edith Schwab saß unlängst, während der laufenden Gesetzgebung,
selbst als sogenannte "unabhängige Sachverständige" im
Rechtsausschuss des Bundestages und erntete massive Kritik für Ihre
dort geäußerten Ansichten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie noch
während dieser Zeit zu einem Boykott des Gesetzes aufrief und eine
Unterschriften-Aktion hierzu ins Leben rief.
Das Magazin führt darüber hinaus Recherchen an, wonach sich eine
wiederholt vom Verband empfohlene Beraterin des Titelmissbrauchs
schuldig macht. Die als Diplom-Psychologin auftretende Frau habe
keinen gültigen Studienabschluss, fungiere aber regelmäßig als
Gutachterin in Sorgerechtsprozessen - zum Teil unter Verwendung eines
Doktortitels. Als Beispiele führt der Bericht von "PAPA-YA"
Veranstaltungen in München und Berlin an.
Hintergrund: Das neue Gesetz zur gemeinsamen Sorge ist seit 19.
Mai 2013 in Kraft. Es gleicht die Rechte von getrennt lebenden
Elternteilen bei der Kindererziehung an und bewirkt damit
Fortschritte gegenüber der bislang oft allein "mütternahen"
Gesetzeslage. Vor allem Väterverbände sehen in dem Gesetz einen
Schritt zu mehr Gerechtigkeit, das zwar nicht alle Wünsche ihrer
Seite berücksichtigt, jedoch Willkür im Sorgerecht beseitigen sollte.
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