(ots) - Der Aufschwung in der norddeutschen Metall- und
Elektroindustrie lässt noch auf sich warten. Die M+E-Arbeitgeber im
Norden zeigen sich jedoch mehrheitlich zufrieden mit der Lage.
77 Prozent melden "gute" oder "befriedigende" Geschäfte (27% gut,
49% befriedigend). 19 Prozent bezeichnen die aktuelle Situation als
unbefriedigend, nur 4 Prozent sprechen von schlechten Geschäften. Das
geht aus der neuen Konjunkturumfrage der "M+E-Arbeitgeber im Norden"
hervor. Der Verband Nordmetall hatte dazu erstmals auch Unternehmen
der Metall- und Elektroindustrie befragt, die in Partnerverbänden in
ganz Norddeutschland organisiert sind. "Unsere Umfrage zeigt ein
repräsentativeres Bild denn je", sagte Nordmetall-Präsident Ingo
Kramer.
"Unsere Unternehmen sind gut aufgestellt, aber die Unsicherheit
aufgrund der Schuldenkrisen in Europa bremst den Absatz zur Zeit
noch", sagte der Bremerhavener Unternehmer Kramer, der an mehreren
Standorten 260 Mitarbeiter im Anlagenbau beschäftigt. Die EU sei
immer noch der Hauptmarkt für Exportgüter.
Auftragsbestand und Auslastung sind gegenüber dem vergangenen
Herbst weiter zurückgegangen. Ein Drittel der Unternehmen (32 Prozent
und damit noch einmal 2 Prozent mehr als vor einem halben Jahr)
empfindet ihr Auftragsbuch als zu dünn. In Branchen am Beginn der
Produktionskette (Stahl- und Aluminiumherstellung, Gießereien,
Zulieferteile) bemängeln sogar 47 Prozent ihren geringen
Auftragsbestand.
Reichten die Aufträge vor einem Jahr noch bei 57 Prozent aller
befragten Betriebe für mehr als sechs Monate Arbeit, so gilt dies
jetzt nur noch für 30 Prozent. Als Folge unterschreitet die
Auslastung der Kapazitäten wieder den 10-Jahresdurchschnitt von 87
Prozent. "Allerdings herrscht Zuversicht, dass der Konjunkturmotor
noch in diesem Jahr wieder anspringt: 85 Prozent der M+E-Unternehmen
gehen von steigenden Umsätzen aus", so Kramer. Und dies soll bei fast
drei Viertel der Unternehmen ohne Preissteigerungen gelingen.
24 Prozent gehen davon aus, dass die Auftragseingänge in den
nächsten Monaten wieder ansteigen. Das sind 10 Prozent mehr als im
Herbst. Immer mehr Unternehmen setzen ihre Hoffnung dabei auf China.
In der Liste der Hauptexportländer der norddeutschen M+E-Industrie
hat die Volksrepublik mittlerweile die USA überholt.
Sollte der Aufschwung noch in diesem Jahr kommen, dürften die
Unternehmen darauf schnell reagieren können. "In den vergangenen
Jahren hat die Industrie ordentlich investiert und Arbeitsplätze
geschaffen", sagte Kramer. Deshalb sei es kein Wunder, wenn einige
ihre Investitionen nun erst einmal zurückfahren und die
Personalstärke konstant halten, bis die Konjunktur wieder in Fahrt
komme. 20 Prozent der befragten Unternehmen wollen ihre
Investitionspläne drosseln (im Herbst waren dies 13 Prozent). In 66
Prozent der Betriebe soll die Beschäftigung stabil bleiben, 19
Prozent planen sogar Beschäftigungsaufbau. In 15 Prozent der
Unternehmen sollen Stellen eingespart werden - das sind aber etwas
weniger als im vergangenen Herbst (damals 17 Prozent)
Die "M+E-Arbeitgeber im Norden" fragen - wie bisher Nordmetall
alleine - ihre Mitgliedsunternehmen halbjährlich nach ihrer aktuellen
Geschäftslage und den Zukunftserwartungen. In diesem Frühjahr
beteiligten sich 225 Unternehmen an der Umfrage. Sie repräsentieren
gut 80.000 Beschäftigte. Die "M+E-Arbeitgeber im Norden" sind
zuständig für Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,
das Land Bremen und das nordwestliche Niedersachsen.
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