Zertifikate sollen dazu dienen, erworbenes Wissen und Erfahrungen nachzuweisen, und nicht für jedermann ohne eigenen Einsatz käuflich zu erwerben sein. Wodurch lassen sich gute Zertifikate von Pseudo-Zertifikaten mit falscher Signalwirkung im dichten Weiterbildungsdschungel unterscheiden? Dieser Fragestellung sind Frau Dr. Lilienthal (C1 WPS GmbH) und Frau Mahbouba Gharbi (ITech Progress GmbH) im Online Themenspecial „Zertifizierung 2013“ des OBJEKTspektrums mit ihrem Artikel „Zertifikat gefällig? Oder: Woran erkennt man gute Zertifikate?“ nachgegangen.
(firmenpresse) - Um die Spreu vom Weizen zu trennen, ist es nach Meinung der Autorinnen zum einen erforderlich, dass mehrere unabhängige Institutionen bzw. Personen im Prüfungsprozess involviert sind, und zum anderen sollte die Prüfung unter Aufsicht sowie möglichst durch einen unabhängigen Prüfer erfolgen. Die Prüfungsfragen stammen vom Board des Zertifizierungsverfahrens. Der Prüfungsteilnehmer erhält diese Fragen von einem von der Zertifizierungsstelle lizensierten Prüfer. Die Prüfungsergebnisse werden dann später von der Zertifizierungsstelle ausgewertet. Jetzt gilt es noch die verschiedenen Möglichkeiten zu beachten, in welcher Form die Prüfung letztendlich abgelegt wird. Es besteht die Möglichkeit, dass der Prüfling sich durch einen Schulungsanbieter, der vom Board lizensiert sein sollte und über einen Lizenzvertrag verfügt, mit einem Training auf die Prüfung vorbereiten lässt. Die Alternative ist ein Selbststudium mit der entsprechenden Literatur. Für ein aussagekräftiges Zertifikat sollte in beiden Fällen die Prüfung unter Aufsicht erfolgen, d.h. mit einem Prüfer vor Ort oder in einem Testcenter mit Überwachung, jedoch keinesfalls per Online Test ohne Aufsicht.
Außerdem sollte man nach Frau Dr. Lilienthal und Frau Gharbi gute Zertifikate auf verschiedenen Niveaus - einem „Foundation Level“ und einem „Advanced Level“, „Professionell“ oder „Master“ - abschließen können. Das Foundation Level bestätigt, dass der erfolgreiche Prüfungsteilnehmer über theoretisches Wissen aus dem geprüften Bereich verfügt, welches er der Zertifizierungsstelle gegenüber durch die richtige Beantwortung von Multiple-Choice Fragen nachgewiesen hat. Bei dem weiterführenden Zertifikat sollten dann auch praktische Erfahrungen in die Zertifizierung einfließen. Hierfür gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten. Es kann sein, dass man durch Nennung von Referenzen praktische Erfahrungen für einen bestimmten Zeitraum vorweisen muss oder neben Multiple Choice Fragen noch eine mündliche Prüfung zu erfolgen hat. Eine andere Alternative wäre die Simulation von Projektsituationen durch Fallbeispiele, welche in Zusammenarbeit mit anderen Seminarteilnehmern gelöst werden. Es gibt jedoch auch Zertifikate, die nach einem bestimmten Zeitraum, wie zum Beispiel nach 3 oder 5 Jahren, durch eine erneute Prüfung oder die Sammlung von Credit Points erneuert werden müssen.
Fazit: Es sind Zertifikate zu bevorzugen, bei denen das Wissen auf unterschiedlichen Niveaus in Form eines Basis- und eines Aufbauzertifikats überprüft wird. Denn nur im fortgeschrittenen Bereich können auch praktische Kenntnisse überprüft werden. Die Prüfung sollte bei seriösen Zertifikaten unter Aufsicht erfolgen und der erfolgreiche Abschluss des Zertifikats sollte in den Händen von verschiedenen Instanzen liegen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass man sich vor der Buchung eines Trainings erkundigt, welcher Dozent das Training abhält und ob dieser auch hauptsächlich in der Projektarbeit tätig ist.
Die ITech Progress GmbH ist als Beratungsunternehmen spezialisiert auf die Konzeption und die Entwicklung von Softwarelösungen, die auf innovativen Softwarearchitekturen und –standards basieren. Namhafte Unternehmen aus den Bereichen öffentlicher Dienst, Bankenwesen und IT-Dienstleistung vertrauen ihrem ganzheitlichen Ansatz.
Mit großem Verantwortungsbewusstsein, hoher Qualifikation und Best Practices berät sie ihre Kunden in innovativen Bereichen wie JAVA/JEE, MDA und Software Patterns in allen Phasen von der Konzeption über den Entwurf und die Implementierung bis zur Qualitätssicherung.
In individuellen Schulungen, Coachings und Reviews gibt sie ihr Fachwissen gerne an ihre Kunden weiter. Darüber hinaus engagiert sich ITech Progress als privater Partner verschiedener Hochschulen und ist aktiv an der Gestaltung von Zertifizierungslehrplänen für Softwarearchitekten beteiligt. Die Geschäftsführerin von ITech Progress, Frau Mahbouba Gharbi, ist Vorstandsvorsitzende des International Software Architecture Qualification Board (iSAQB).
ITech Progress GmbH
Donnersbergweg 4
67059 Ludwigshafen
Tel. 0621/ 59 57 02-41
marketing(at)itech-progress.com