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Erfolgsrezept für neue Führungskräfte / Neueinsteiger sind größeren
Vorbehalten ausgesetzt
Ein Stellenwechsel ist stets ein besonderer Einschnitt im Leben
eines Menschen. Dies gilt umso mehr, wenn man als Führungskraft in
ein neues Unternehmen oder einen neuen Unternehmensbereich kommt.
Denn: Ist ausgerechnet der Chef "der Neue", steht er vom ersten
Kontakt an unter spezieller Beobachtung. Vor allem die ersten 100
Tage gelten als kritische Phase. Dabei gehen die Betreffenden ihre
neue Herausforderung meist mit viel Energie an. Nur mangelt es
oftmals an der Bereitschaft, sich mit der neuen Umgebung intensiver
auseinanderzusetzen. Vielmehr werden die Erfolgsrezepte der alten
Stelle ohne Veränderung übertragen.
Erst zuhören, dann reden
"Ein neuer Chef muss nicht gleich von der ersten Stunde an alles
anders machen. Denn blinder Aktionismus kann dazu führen, dass
bewährte Strukturen unbedacht verändert werden. Das verunsichert die
Mitarbeiter und fördert Kritik, die bis zur Verweigerungshaltung
führen kann", so Steffen Fischer, Unternehmensbereichsleiter Personal
bei ifm electronic. Nach seiner Ansicht sollte das Credo "Mehr
Fragezeichen als Ausrufezeichen" lauten. Sprich: Die Hauptaufgabe der
neuen Führungskraft besteht zunächst darin, zuzuhören und sich mit
der Dynamik des Teams sowie der Unternehmenskultur vertraut zu
machen.
Früher war alles besser
Das Gros der Stolpersteine findet sich indes auf menschlicher
Ebene. Kein Neuling kann erwarten, dass er unvoreingenommen empfangen
wird. "Für die meisten Angestellten war früher alles besser. Dazu
zählt oftmals auch der alte Chef", erläutert Steffen Fischer.
Entsprechend behutsam und offen sollten Veränderungen anmoderiert
werden. Vor allem aber gilt es, die Errungenschaften der
Vergangenheit nicht schlecht zu reden und vielmehr Wertschätzung für
das bisher Erreichte zu zeigen. "Man darf sowohl die Sensibilität als
auch die Macht der Mitarbeiter nicht unterschätzen. Letztlich ist ein
Chef nur erfolgreich, wenn das Team mitzieht."
Konkurrenz aus den eigenen Reihen
Was aber, wenn sich unter den Mitarbeitern einer befindet, der den
Chef-Posten selber gerne übernommen hätte? Der sich womöglich sogar
übergangen fühlt? "Das ist immer eine schwierige Situation, der man
am besten mit Offenheit und dem behutsamen Aufbau von Vertrauen
begegnet". Sollte der Betreffende auch längerfristig Widerstand
zeigen, kann aber durchaus mal Klartext geredet werden. "Der
Mitarbeiter sollte begreifen, dass er sich entscheiden muss: entweder
den neuen Vorgesetzten akzeptieren oder sich eine andere Stelle
suchen. Hier gibt es keinen Zwischenweg."
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