ZDF-Politbarometer Juni I 2013 / Mehrheitübt Kritik an de Maizière, hält Rücktritt aber nicht für notwendig / CDU/CSU legt erneut zu - Verluste für die SPD (BILD)

ID: 886102

(ots) -
Politbarometer-Projektion:

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf
42 Prozent (plus 1) und könnte sich damit im Vergleich zur Vorumfrage
erneut verbessern, während sich die SPD auf 28 Prozent verschlechtern
würde (minus 1). Alle anderen Parteien blieben unverändert: Die FDP
läge bei 4 Prozent, die Linke bei 6 Prozent, und die Grünen kämen auf
13 Prozent. Die Alternative für Deutschland erreichte 3 Prozent und
die sonstigen Parteien zusammen 4 Prozent. Neben einer großen
Koalition hätte damit nur eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder
aus SPD, Grünen und Linke eine Mehrheit.

K-Frage:

Angela Merkel weiterhin mit großem Abstand vorn Bei der Frage, wen
die Deutschen nach der Bundestagswahl lieber als Kanzler/in hätten,
verfügt Angela Merkel weiterhin über einen deutlichen Vorsprung vor
Peer Steinbrück. Nach 62 Prozent im Mai sprechen sich jetzt 59
Prozent für Merkel aus, 30 Prozent (Mai: 29 Prozent) wünschen sich
den SPD-Herausforderer Steinbrück im Amt (weiß nicht: 11 Prozent;
Mai: 9 Prozent). Während die CDU/CSU-Anhänger mit 96 Prozent
praktisch geschlossen für Merkel votieren, fällt der Rückhalt
Steinbrücks bei den SPD-Anhängern mit 73 Prozent geringer aus. Von
den Anhängern der Grünen präferieren 47 Prozent Merkel und 43 Prozent
Steinbrück.

De Maizière:

Rücktritt nicht notwendig, aber Vorwürfe gerechtfertigt Im
Zusammenhang mit dem gescheiterten Drohnen-Projekt fordern lediglich
26 Prozent einen Rücktritt von Thomas de Maizière als
Verteidigungsminister. 61 Prozent und Mehrheiten in allen
Parteianhängergruppen sind der Meinung, der Minister könne im Amt
bleiben (weiß nicht: 13 Prozent). Den Vorwurf, die Anschaffung zu
spät gestoppt und nicht ausreichend über die Probleme bei der




Zulassung der Euro-Hawks informiert zu haben, halten dagegen 58
Prozent für zutreffend, nur 22 Prozent teilen ihn nicht und 20
Prozent können das nicht beurteilen. Das Ansehen de Maizières hat
unter der Affäre stark gelitten.

TOP TEN: De Maizière stürzt ab

Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wurde
von den Befragten neu zusammengestellt, wieder dabei ist jetzt der
Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin, ausgeschieden ist der
FDP-Parteivorsitzende Philipp Rösler. Auf Platz eins liegt weiterhin
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nach einem deutlichen Plus beim
Ansehen im Mai, hat sie jetzt mit einem Durchschnittswert von 1,9
(Mai: 2,4) auf der Skala von +5 bis -5 wieder Einbußen. Mit großem
Abstand und ebenfalls verschlechtert folgen Wolfgang Schäuble mit 1,3
(Mai: 1,5), Frank-Walter Steinmeier mit 0,9 (Mai: 1,0) und Ursula von
der Leyen mit 0,5 (Mai: 0,7). Jeweils mit 0,3 bewertet werden Sigmar
Gabriel (Mai: 0,4), Jürgen Trittin und Horst Seehofer (Mai: 0,2), der
sich als einziger leicht verbessern kann. Peer Steinbrück kommt auf
0,2 (Mai: 0,3). Auf den vorletzten Platz abgestürzt ist Thomas de
Maizière, der mehr als einen Skalenpunkt verliert und nur noch mit
0,1 (Mai: 1,2) eingestuft wird. Am Ende der Liste steht jetzt Guido
Westerwelle mit unveränderten minus 0,4.

Pläne für CDU/CSU-Wahlprogramm: Mehrheit erwartet keine Umsetzung

Angela Merkel hat für das CDU/CSU-Wahlprogramm eine Erhöhung des
Kindergeldes und der Renten für Mütter angekündigt, was zu
zusätzlichen Ausgaben in Milliardenhöhe führen würde. 68 Prozent der
Deutschen fänden es gut, wenn es zu diesen Erhöhungen käme, 27
Prozent schlecht (weiß nicht: 5 Prozent). Allerdings erwarten nur 40
Prozent, dass diese Pläne umgesetzt werden, wenn Angela Merkel nach
der nächsten Bundestagswahl wieder Kanzlerin wird, 54 Prozent glauben
das nicht (weiß nicht: 6 Prozent).

Hochwasser: Mehrheit zweifelt an ausreichenden finanziellen Hilfen
für Opfer

Skeptisch sind die Menschen beim Thema Hochwasserschutz: 57
Prozent sind der Meinung, für Hochwasserschutz werde bei uns zu wenig
getan und 34 Prozent, es werde genug getan (weiß nicht: 9 Prozent).
Verschiedene Landesregierungen und der Bund haben den vom Hochwasser
Geschädigten finanzielle Unterstützung versprochen. Nur 26 Prozent
der Befragten gehen davon aus, dass damit auch wirklich zu rechnen
ist , während 70 Prozent bezweifeln, dass die Opfer ausreichend
Hilfen erhalten werden (weiß nicht: 4 Prozent).

Großer Zuspruch für Mindestlohn:

Für die Einführung eines auch vom Bundesrat geforderten
allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro spricht sich eine
deutliche Mehrheit von 84 Prozent aus, 14 Prozent sind dagegen (weiß
nicht: 2 Prozent).

Zwei Wochen vor seinem Deutschlandbesuch stellen 82 Prozent
US-Präsident Barack Obama ein insgesamt gutes Zeugnis aus, für 10
Prozent macht er seine Arbeit eher schlecht (weiß nicht: 8 Prozent).
Mit Blick auf die Hoffnungen und Erwartungen, die in ihn gesetzt
wurden, fällt die Bilanz allerdings eher durchwachsen aus: 45 Prozent
glauben, Obama habe diese bisher erfüllt, 48 Prozent glauben, dies
sei nicht der Fall (weiß nicht: 7 Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 4. bis 6. Juni 2013 bei 1275 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 45 Prozent,
SPD: 29 Prozent, FDP: 2 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 12 Prozent,
AfD: 3 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
28. Juni 2013.

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70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



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Datum: 07.06.2013 - 10:15 Uhr
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