Feinstaubbelastung steigert das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen aufgrund von Gefäßverkalkungen und Lärm schadet dem Gehör
(firmenpresse) - Mediziner des Westdeutschen Herzzentrums in Essen haben eine Langzeitstudie mit 4.800 Bewohnern des Ruhrgebietes ausgewertet. Die Ergebnisse belegen, dass Feinstaub und Lärm das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen deutlich steigern. Darüber hinaus gibt es in Ballungsräumen mehr Menschen, die schlecht hören, als in weniger dicht besiedelten Regionen. Dies scheint eine Folge des Dauerrauschens zu sein. Aber nicht nur der Lärm in Orten, auch der Lärm in Büros kann krank machen, insbesondere bei Arbeiten, die Konzentration, Kreativität und Genauigkeit erfordern.
Insbesondere nächtlicher Lärm, aber auch das Einatmen besonders kleiner Feinstaubpartikel bis 2,5 Mikrometer seien mit Verkalkungen und Verhärtungen an der Hauptschlagader in Verbindung zu bringen, sagte der verantwortliche Kardiologe Hagen Kälsch im Vorfeld eines Kongresses der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Rom. Auf dem Kongress stellte er erste Ergebnisse vor.
Feinstaub sind winzige Teilchen, die eine gewisse Zeit in der Luft schweben. Sie können aus natürlichen oder auch aus von Menschen erzeugten Quellen stammen. In Ballungsgebieten gelten der Straßenverkehr und die Industrie als Hauptursachen für Feinstaubbelastungen. Die feinen Partikel kommen in Dieselruß, Reifenabrieb oder in Abgasen von Industrie-, Kraftwerks- und Heizungsanlagen vor. Das Einatmen von Feinstaub ist gesundheitsschädlich. Bereits zuvor hatte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) anhand von Untersuchungen das verstärkte Auftreten von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen bei hoher Feinstaubkonzentration nachgewiesen.
Darüber hinaus wirkt sich der andauernde Lärm auch auf die Hörfähigkeit aus. Hörminderungen entwickelten sich schleichend und entstehen oft durch Lärm – unabhängig davon, ob die Lautstärke als angenehm oder störend empfunden werde. Mediziner raten zu bewussten Lärmpausen. Nach Angaben der Medizinischen Hochschule Hannover gäbe es in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen, die an einer zu behandelnden Schwerhörigkeit leiden. In jeder Altersstufe seien davon circa 20 Prozent betroffen.
Nach dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte ist Lärm der größte Krankmacher im Beruf. Die sogenannte Lärmschwerhörigkeit sei nach wie vor die häufigste anerkannte Berufskrankheit. In Deutschland seien vier bis fünf Millionen Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz gesundheitsgefährdenden Lärmbelastungen ausgesetzt. Interessanterweise seien allerdings nicht nur Beschäftigte in der Industrie und im Bauwesen gefährdet. Es hieß auch moderne Bürokonzepte wie zum Beispiel der Trend zum Großraumbüro trieben diese Entwicklung weiter voran. Vor dieser Entwicklung warnte der Verband.
Den Angaben zufolge kann die Lautstärke im Büro auch unterhalb der üblichen Richtwerte zu Belastungen führen. Gemäß den Angaben schädigten Geräusche in Gruppen- und Großraumbüros, in denen die Lautstärke unterhalb der üblichen Richtwerte lagen, zwar nicht das Gehör. Dennoch könnten sie aber zu Belastungen werden, die ernsthafte Folgen haben. Gerade bei Arbeiten, die Konzentration, Kreativität und Genauigkeit erforderten, rufe die Geräuschkulisse im Büro oft Stressreaktionen hervor. Dieser Stress wirkt sich natürlich negativ auf die Leistung und das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter aus.
Um Körper und Psyche zu entspannen, reicht Schlaf oft nicht aus. Wenn zusätzlich zum umweltbedingten Lärmpegel auch noch eine zu intensive Beschallung über Kopfhörer kommt, kann das die Hörzellen schädigen. Unter Umständen führt dies dann zu Altersschwerhörigkeit. Was gilt es also zu tun? In den täglichen Ablauf sollte man Lärmpausen einbauen. Solche integrierte Lärmpausen schonen die Gesundheit. Tatsächlich sollte man von Zeit zu Zeit einfach mal bewusst die Stille suchen.
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