(ots) -
- Drei Viertel aller LPs sehen in den nächsten 2-3 Jahren
attraktive PE-Anlagemöglichkeiten in Europa
- GPs sind nach Angaben von Investoren dabei, die Betriebsabläufe
ihrer Portfoliounternehmen konkret zu verbessern
- Die Hälfte der LPs haben Anlagen in Private Debt-Fonds
vorgesehen
- Viele LPs stoßen im eigenen Haus bei einflussreichen Kollegen
auf eine Ablehnung von Private Equity
Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise sind Investoren
(Limited Partners, LPs) überzeugt, dass sich die Kernelemente des
Private Equity-Modells bewährt haben. Entsprechend groß ist ihre
Zuversicht, dass Private Equity (PE) im Zuge der einsetzenden
Erholung gute Anlagemöglichkeiten bietet - so das jüngste Global
Private Equity Barometer von Coller Capital.
Trotz der Krise melden nahezu zwei Drittel (63%) der LPs nach wie
vor Nettorenditen für ihre PE-Portfolios von 11-15% oder sogar
darüber. Zwei Drittel der Investoren geben an, dass die Private
Equity-Fondsmanager (General Partners, GPs) in den letzten Jahren für
eine erhebliche Verbesserung der Betriebsabläufe in ihren
Portfoliounternehmen gesorgt haben (fast alle LPs sind der Ansicht,
dass die GPs ihre Unternehmen zumindest ansatzweise aufgewertet
haben). Und nahezu alle LPs (86%) sind der Meinung, dass sich die
Beteiligung am gesamten Fondsgewinn (Carried Interest) als effektiver
Leistungsanreiz für die PE-Fondsmanager erwiesen hat.
Generell ist das Vertrauen in die Anlageklasse ungebrochen. Die
Anzahl der LPs, die eine Erhöhung ihrer Zielallokation für Private
Equity beabsichtigen (25%), ist höher als die der LPs, die eine
Verringerung planen (14%). Allerdings berichten über 40% der
gemeinnützigen Stiftungen - und über ein Drittel der Pensionskassen
-, dass es bei ihnen im Haus einflussreiche Entscheidungsträger gibt,
die sich für eine Reduzierung oder sogar das Herausnehmen der Private
Equity-Positionen stark machen.
"Private Equity hat seinen Platz als wichtiges Element in der
Portfoliomischung institutioneller Anleger seit der Krise behauptet,"
erklärt Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. "Allerdings wäre es
falsch, darauf mit Selbstzufriedenheit zu reagieren. Da in den
LP-Organisationen selbst und zudem in den oberen Rängen durchaus
Skepsis herrscht, muss die Branche ihre Leistungsfähigkeit auch in
Zukunft stets neu unter Beweis stellen."
Michael Schad, Partner bei Coller Capital, meint zum
deutschsprachigen Markt: "Trotz der ökonomischen und politischen
Probleme in Europa sind LPs vorsichtig optimistisch für Private
Equity-Investments in der Region. Allerdings bleiben LPs selektiv in
Bezug auf die Regionen und die Partner mit denen sie investieren,
wobei Nordeuropa von LPs bevorzugt wird."
Anlagefokus und Erwartungen der Limited Partners
Das Barometer gibt Einblick in die aktuelle Haltung
institutioneller Investoren gegenüber Europa, den PE-Schwellenländern
und Kreditanlagen:
- Drei Viertel der LPs gehen davon aus, dass Umstrukturierungen in
Europa in den nächsten Jahren für gute Opportunitäten sorgen
werden, wobei die meisten (63%) allerdings der Ansicht sind,
dass diese auf bestimmte Teile Europas, insbesondere den Norden,
beschränkt sein werden.
- Ein Drittel der LPs planen in den nächsten 12 Monaten ein
verstärktes Engagement in Kreditanlagen, wobei die Hälfte der
LPs entweder bereits in Private Debt-Fonds (von denen es vor
2009 kaum eine Handvoll gab) investiert haben oder ein solches
Engagement in Erwägung ziehen.
- Corporate Disposals, Secondary Buyouts und Unternehmerverkäufe
dürften in den nächsten Jahren sämtlich mit guten Private
Equity-Opportunitäten in Europa und Nordamerika aufwarten. Mehr
als die Hälfte (58%) aller LPs setzen ihre Erwartungen außerdem
in Konkurse und "Chapter 11"-Insolvenzanträge und die daraus
erwachsenden PE-Anlagemöglichkeiten.
- Jeder fünfte LP sieht in den nächsten Jahren attraktive
PE-Opportunitäten in Nahost und Nordafrika voraus.
- Was die Märkte Asiens betrifft, so geben LPs an, ein größeres
Engagement in Indonesien und Malaysia anzustreben.
Auf einigen Gebieten wollen die Investoren jedoch Vorsicht walten
lassen:
- 88% der LPs berichten, dass sie in den nächsten 2-3 Jahren keine
Beschleunigung ihrer Engagements in großen Buyout-Fonds planen.
- Über zwei Drittel der LPs sehen die von börsennotierten GPs
aufgesetzten Private Equity-Fonds als weniger attraktiv an als
die von privaten Fondsmanagern.
- Und 87% der Investoren sind der Ãœberzeugung, dass ein Ãœberschuss
an verfügbarem Kapital die Einstandspreise für Private Equity
aufbläht - wobei allerdings nur ein Viertel der LPs diesen
Effekt für erheblich hält.
PE-Anlageumfeld
Nahezu ein Drittel (30%) der Investoren hat das Tempo ihrer neuen
Fondsengagements in Folge einer Verlangsamung der Anlagetätigkeit und
Ausschüttungen seitens der GPs bereits gedrosselt, doch berichtet die
Mehrheit (66%), bislang noch ohne Korrekturmaßnahmen ausgekommen zu
sein.
81% der PE-Investoren gehen davon aus, dass die umfangreichen
Barbestände der Unternehmen in den nächsten 2-3 Jahren überwiegend in
M&A-Aktivitäten fließen werden. Im Vergleich dazu sind 67% der LPs
der Ansicht, dass Unternehmen ihre verfügbaren Mittel halten werden,
56% glauben, dass sie sie an die Aktionäre ausschütten, und nur 44%
erwarten, dass die Unternehmen sie in ihr eigenes Geschäft
investieren werden.
Hinweise für Journalisten:
LPs (Limited Partners) sind Anleger in Private-Equity-Fonds. GPs
(General Partners) sind Manager von Private-Equity-Fonds. Das Global
Private Equity Barometer von Coller Capital ist eine einzigartige
Momentaufnahme der weltweiten Trends in Private Equity. Es bietet
einen zweimal jährlich erscheinenden Überblick über die Pläne und
Meinungen von institutionellen Private-Equity-Anlegern aus
Nordamerika, Europa und dem Asien-Pazifik-Raum (inkl. Mittleren
Osten).
Das aktuelle Barometer erfasste im Frühjahr 2013 die Ansichten von
140 Private-Equity-Anlegern aus der ganzen Welt. Seine Ergebnisse
sind im globalen Maßstab für die LP-Gesamtheit repräsentativ
bezüglich Standort der Anleger, Art der Investoren, gesamtes
Fondsvolumen und Umfang der Erfahrung mit Private-Equity-Investments.
Ãœber Coller Capital
Coller Capital, gegründet 1990, ist weltweit als Investor auf dem
Sekundärmarkt für Private Equity führend - beim Erwerb von Anteilen
an Private-Equity-Fonds (Wagniskapital, Buyout und Mezzanine) von den
ursprünglichen Erstanlegern und der Übernahme von
Unternehmensportfolios von Eigentümern oder Geldgebern von
Unternehmen. Der Umfang der Einzelinvestitionen von Coller Capital
bewegt sich im Bereich von 1 Million bis über 1 Milliarde US-Dollar.
Coller Capital steht für die Entwicklung des
Private-Equity-Sekundärmarktes insgesamt. Im Jahr 1994 legte das
Unternehmen den ersten europäischen und 1998 den ersten globalen
Sekundärmarktfonds auf. Coller Capital war zudem für viele der
bedeutenden Transaktionen in der Branche verantwortlich. Dazu
gehörten der Kauf des Private-Equity-Portfolios von NatWest für 1
Milliarde US-Dollar von der Royal Bank of Scotland, der erste
bedeutende Erwerb eines Wagniskapitalportfolios von Lucent's Bell
Labs und der Kauf des Portfolios von Abbey National über 900
Millionen US-Dollar.
Zu den jüngsten Transaktionen des Unternehmens gehören der Erwerb
des integrierten Finanzportfolios der Bank of Scotland von der Lloyds
Banking Group und Crédit Agricole.
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Volker Northoff
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