(ots) - Anlässlich der am gestrigen Dienstag
veröffentlichten Studie des Umweltbundesamts zum Ausbaupotenzial von
Windenergie fordert der NABU, Windkraftanlagen künftig nur noch auf
Flächen auszuweisen, die für die Natur unbedenklich sind. "Die Studie
zeigt, dass in Deutschland ausreichend Fläche für einen natur- und
umweltverträglichen Ausbau der Windenergie an Land vorhanden ist", so
NABU-Präsident Tschimpke.
Insgesamt stehen demzufolge 13,8 Prozent der Fläche Deutschlands,
rund 49.400 Quadratkilometer, für einen naturverträglichen Ausbau zur
Verfügung. "Diese Fläche ist mehr als genug, um den Strombedarf
Deutschlands mehrfach zu decken. Daher sollten künftig grundsätzlich
keine Windkraftanlagen mehr in Schutzgebieten, wie Nationalparken,
Natura2000- und Naturschutzgebieten, geprüft, geschweige denn erlaubt
werden", so der NABU-Präsident.
Zwar berücksichtige die Studie aktuell keine Flächen, die für den
Schutz von Vögeln oder Fledermäusen außerhalb von Schutzgebieten
notwendig seien. "Doch auch wenn jene Gebiete zusätzlich aus den
Planungen herausgenommen werden, wird noch ausreichend Fläche
vorhanden sein, die unbedenklich für Windkraft genutzt werden kann",
so Maria Moorfeld, NABU-Expertin für Naturschutz und Energiewende.
Der NABU fordert zudem, bei Windenergieprojekten, die einen
entsprechenden Abstand zu Wohnhäusern wegen Lärm, Schattenwurf,
Reflektionen an Rotorblättern oder Beleuchtung erfordern, die
Bewohner frühzeitig und umfassend an der Planung und Umsetzung der
Anlagen zu beteiligen. Auch die Auswirkungen auf Natur und Landschaft
müssten künftig stärker berücksichtigt werden. Dazu zählen
insbesondere die Auswirkungen auf Vogel- und Fledermausarten, die an
den Anlagen kollidieren können, im Zug gestört oder aus ihren
Lebensräumen vertrieben werden. Beim Ausbau der Windenergie in
Waldgebieten sollten Standorte ausgewiesen werden, die intensiv
forstwirtschaftlich genutzt und daher für den Naturschutz von
geringerer Bedeutung sind.
Für die Ausweisung von Standorten fordert der NABU, künftig
Standard-Untersuchungskonzepte einzusetzen. Derzeit legen die
jeweiligen Planungsregionen noch eigenständig fest, welche Aspekte
wie untersucht werden, was zahlreiche unterschiedliche Regelungen zur
Folge hat. Um die Natur- und Umweltverträglichkeit einer
Windenergieanlage künftig zuverlässig ermitteln zu können, seien
Vereinheitlichungen unerlässlich, so Maria Moorfeld. "Neben
ökologischen Aspekten sollten die Standard-Untersuchungskonzepte auch
Fragen zum Landschaftsbild und der Erholung beantworten. Nur so
können Landschaften erhalten werden, die gänzlich frei von Windkraft
sind", so die NABU-Expertin.
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