(ots) - Hamburg/München, 12. Juni 2013 - Die
Wirtschaft, die Politik, die Nutzer - wer übernimmt die Verantwortung
im Netz? Das ist die womöglich entscheidende Frage in unserer
zunehmend digitalisierten Welt. Geschäftsmodelle, die auf dem
Internet basieren. Oft jedoch mit bösen Überraschungen für die
Nutzer.
Die Macher schieben die Verantwortung an die Nutzer. Die wiederum
sehen häufig den Staat in der Pflicht, für ihren Schutz zu sorgen.
Doch der Gesetzgeber kennt auch keine Patentlösung. Ein Kreislauf,
den es zu stoppen gilt.
DIVSI, das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im
Internet, will Lösungsansätze für dieses Problem finden und fragt:
"Braucht Deutschland einen Digitalen Kodex?"
Auf der Plusseite steht bislang, dass die Möglichkeiten des
Internet uns geschäftlich und privat neue Sphären erschlossen haben.
Technisch gibt es praktisch kaum noch Grenzen. Gerade deswegen ist es
ist fünf Minuten vor Zwölf. Ohne geklärte Verantwortlichkeiten
scheint vielen die Zukunft des Netzes ungewiss.
Deshalb muss sich die Gesellschaft - also Nutzer, Wirtschaft und
Staat - mit bislang nicht gestellten Fragen auseinandersetzen:
Brauchen wir neue soziale Regeln für die Netz-Teilnehmer? Lässt sich
verbindlich festlegen, wie man künftig miteinander umgeht, um
Internet-Missbrauch auszuschließen? Welche Verantwortung sollen
Nutzer, Unternehmen und der Staat in der digitalen Welt künftig
übernehmen?
Für DIVSI-Direktor Matthias Kammer kann ein anerkannter digitaler
Kodex ein wichtiger Baustein für den gemeinsamen zukünftigen Umgang
im Netz sein: "Unsere Entscheider-Studie hat offen gelegt, dass die
Internet-Macher den Nutzer in der Verantwortung sehen. Ihm wird der
Schwarze Peter zugeschoben. Dabei räumen die Entscheider gleichzeitig
ein, dass dem Nutzer meist die Kompetenz hierfür fehlt. Allein dieser
Widerspruch macht deutlich, dass es irgendwo hakt. DIVSI sieht sich
deshalb in der Pflicht, Blickwinkel für ein besseres Miteinander
aufzuzeigen. Wir wollen die Frage klären, ob neue soziale Spielregeln
fern von rechtlicher Regulierung in unserer Gesellschaft erforderlich
sind."
DIVSI hat deshalb den Think Tank iRights.Lab beauftragt, bis zum
Frühjahr 2014 eine umfangreiche Evaluierung und Erörterung
durchzuführen. Informationen zum Projekt hierzu finden sich auf der
DIVSI-Website www.divsi.de/kodex.
Wie Experten darüber denken, wird die Öffentliche
Auftaktveranstaltung von "Braucht Deutschland einen digitalen Kodex?"
zeigen. DIVSI-Direktor Matthias Kammer erwartet dazu Staatssekretär
Franz Josef Pschierer (IT-Beauftragter der Bayerischen
Staatsregierung), Prof. Dr. Dr. h. c. Johannes Buchmann (Direktor des
Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) und Lehrstuhl
für Kryptographie, Technische Universität Darmstadt) und Stefan
Plöchinger (Chefredakteur der Online-Redaktion der Süddeutschen
Zeitung). Eine der Keynotes hält Dr. Jeanette Hofmann
(Gründungsdirektorin am Alexander von Humboldt Institut für Internet
und Gesellschaft in Berlin).
Matthias Kammer: "Sicher ist die digitale Welt bereits als
globaler Kulturraum etabliert. Dennoch stehen wir erst am Anfang
einer Entwicklung. Entsprechend differenzieren sich die Formen des
Miteinanders der Akteure im Netz noch aus. Wir wollen unseren Teil
dazu beisteuern, dass es tatsächlich ein Miteinander wird."
Termin der Auftaktveranstaltung unter dem Thema "Jeder macht im
Netz, was er will - Verantwortung in der digitalen Welt" ist
Donnerstag, 4. Juli 2013, 18.00 Uhr, im Oberangertheater, Oberanger
38, 80331 München.
Anmeldungen unter:
www.divsi.de/muenchen
Fragen zur Veranstaltung:
Julia Schrader Telefon +49 (0) 30-89370103 E-Mail:
DigitalerKodex(at)iRights-lab.de
Pressekontakt:
Joachim Haack
c/o PubliKom Kommunuikationsberatung GmbH
Tel. 040/39 92 72-0
Mail: jhaack(at)publikom.com