PresseKat - Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung bleibt Herausforderung für Banken

Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung bleibt Herausforderung für Banken

ID: 889986

(ots) - BearingPoint-Studie zeigt: Druck auf
Banken wächst / Fast 60 Prozent investieren zu wenig in Personal und
IT / Internationale Zusammenarbeit bleibt schwach

Die Bekämpfung von Geldwäsche wird für Finanzinstitute immer
wichtiger. Die steigende Zahl an gesetzlichen Bestimmungen erhöht den
Druck auf Finanzinstitute und Kapitalanlagegesellschaften massiv.
Hierzu zählen unter anderem das Gesetz zur Optimierung der
Geldwäscheprävention, die anstehende 4. EU-Antigeldwäscherichtlinie
sowie international festgesetzte Standards durch die Financial Action
Task Force on Money Laundering (FATF). Allerdings sehen 50 Prozent
der Befragten keine und weitere 40 Prozent nur geringe Verbesserungen
der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung durch die bis Mitte 2012
verabschiedeten Vorgaben. Für deren Umsetzung fehlen zudem häufig die
dafür notwendigen Budgets und Ressourcen. Zu diesem Ergebnis kommt
die vierte Geldwäsche-Studie der Management- und Technologieberatung
BearingPoint (www.bearingpoint.com). Demnach ist bei fast 60 Prozent
der Studienteilnehmer auch künftig kein zusätzliches Budget für
entsprechende Schulungen, IT und Personal vorgesehen. Besonders
bedenklich: Im Gegenzug dazu hat sich die Zahl der von den Banken
gemeldeten Verdachtsfälle in den letzten drei Jahren um rund 40
Prozent deutlich erhöht. Nicht zuletzt die in der jüngsten
Vergangenheit stärker publik werdenden Fälle von Steuerhinterziehung
und die zunehmend öffentlich diskutierte Fragestellung, welche Rolle
die Banken hierbei spielen, werden jedoch aus Sicht von BearingPoint
dazu führen, dass künftig wieder mehr Budget und Personal für die
Geldwäschebekämpfung bereitgestellt werden müssen.

Zu wenig personelle Ressourcen und IT-Unterstützung

Laut der Studie unter Beteiligung von 55 Instituten der deutschen
Finanzwirtschaft hat das Bewusstsein der Banken für Schäden durch




Geldwäsche, Betrug und Terrorismusfinanzierung seit 2009 stark
zugenommen. Am wichtigsten ist ihnen bei der Bekämpfung vor allem der
Schutz vor Reputationsrisiken (87 Prozent) und Vermögensschäden (78
Prozent). Trotzdem bleiben die Banken bei der praktischen Kontrolle
weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Bei der wichtigen
Gefährdungsanalyse, insbesondere im Bereich der Betrugsbekämpfung,
werden noch keine einheitlichen Industriestandards umgesetzt und auch
die Kompetenzen und Prozesse sind noch nicht einheitlich aufgebaut,
sodass zum Beispiel Risiken aus den Vertriebswegen bei mehr als 40
Prozent vernachlässigt werden. Ein großer Handlungsbedarf zeigt sich
hier bei der Herkunftsermittlung: 35 Prozent der Banken überprüfen
nicht, woher das angelegte Geld ursprünglich stammt. Daneben haben 65
Prozent keine Kommunikationsstrategie parat, um Reputationsschäden
durch einen öffentlich brisanten Betrugsfall zu begrenzen. Diese
mangelhafte Ausstattung und Unterbesetzung trotz der wachsenden
Herausforderungen macht die Banken verwundbar.

"Fehlende Ressourcen und Investitionsbereitschaft führen dazu,
dass die meisten Banken trotz gestiegener gesetzlicher Vorschriften
nur einen begrenzt wirksamen Schutz vor Betrug, Geldwäsche,
Terrorismusfinanzierung und daraus resultierenden Image- und
Vermögensschäden vorweisen können", so Oliver Engelbrecht,
verantwortlicher Partner für Compliance im Bereich Financial Services
bei BearingPoint. Den Grund für mangelnde Investments sieht
Engelbrecht darin, dass Geldwäschebekämpfung zumeist als reiner
Kostenfaktor betrachtet wird: "Die Banken sollten diese
Gefahrenabwehr als strategisch orientierten Ansatz sehen, der
langfristig Verluste durch Betrug verhindert und die Reputation
schützt. Angemessene Investitionen sind dadurch gerechtfertigt und
tragen zum Erhalt des Unternehmenswertes bei. Compliance muss darüber
hinaus zweifellos effizienter und das Zusammenspiel von Systemen,
Prozessen und Personal verbessert werden."

Überwachung des grenzüberschreitenden Geldverkehrs problematisch

Grenzüberschreitende Geldwäsche- und Betrugsaktivitäten sind eine
weitere Achillesferse der Banken. Bei 55 Prozent der Befragten findet
kein internationaler Austausch statt. Unzureichende globale
Kontrollen und Berichtswege machen insbesondere den Vertrieb der
Banken, also die Neukundengewinnung und den Verkauf von
Finanzprodukten, anfällig für Geldwäsche- und Betrugsaktivitäten.
Beispiele sind illegale Preisabsprachen, Unterstützung von
Steuerhinterziehung oder Korruption.

"Auf internationaler Ebene gibt es erheblichen Handlungsbedarf.
Dies liegt vor allem an unterschiedlichen Rechtssystemen und
mangelhaftem Zusammenwirken, auch wenn die 4.
EU-Antigeldwäscherichtlinie hier entgegensteuern soll", so
Engelbrecht. "Der regulative Druck und die Gefahr der Verbreitung von
reputationsschädigenden Nachrichten werden jedoch weiter steigen. Um
in Zukunft die Compliance-Risiken gering zu halten, sollten die
Banken ihre Maßnahmen zügig überarbeiten und spezielle, auf die
jeweilige Problemstellung zugeschnittene Systeme und Prozesse
bereithalten."

Bei Interesse kann die vollständige Studie über
alexander.bock(at)bearingpoint.com angefordert werden.

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Weitere Informationen finden Sie unter www.bearingpoint.com und in
der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.de



Pressekontakt:

Alexander Bock
Manager Communications
Tel. +49 89 540338029
Mailto:alexander.bock(at)bearingpoint.com


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