(ots) - Zuwanderung lohnt sich
Deutschland hat in den vergangenen Jahren an Attraktivität für
Arbeitssuchende aus den Krisenländern der Europäischen Union
gewonnen. Das sollte die Bundesregierung freuen: Schließlich kommen
aus Spanien, Portugal und Griechenland nicht etwa Sozialschmarotzer,
wie manche Stammtischredner glauben machen wollen. Sondern junge,
meist hoch qualifizierte Menschen, die in ihrer Heimat Opfer der
hohen Jugendarbeitslosigkeit geworden sind.
Ärgerlich und zudem wirtschaftlich kontraproduktiv ist, dass diese
Migranten das Land viel zu schnell wieder verlassen. Die Gründe dafür
sind vielfältig, die größte Hürde ist einer OECD-Studie zufolge die
Sprachbarriere. Beide Seiten tragen dazu bei: Die arbeitswilligen
Gäste unterschätzen oft, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache zu
beherrschen, und hoffen, bereits mit einem halbwegs passablen
Englisch klarzukommen. Andererseits fehlt es hierzulande am Willen,
diese Arbeitskräfte weiterzubilden, ihre Sprachkenntnisse zu fördern
und sie ihren Fähigkeiten entsprechend in den Arbeitsmarkt zu
integrieren.
Viel zu sehr wird dabei auf die Kosten geschaut, anstatt auch den
Nutzen zu sehen. Die möglichen Mehreinnahmen für die Volkswirtschaft
lägen laut Studie bei mehreren Milliarden Euro, wenn Migranten länger
und gleichwertig mit deutschen Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt
vertreten wären. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Zuwanderung
lohnt sich, für alle.
Marcus Tackenberg
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