(ots) - Mehr Geld allein reicht nicht
Für Berlin und Brandenburg sollte 2012 ein feierliches Jahr
werden. Doch die für Juni geplante Eröffnung des neuen Flughafens BER
platzte ebenso wie weitere Termine, die danach ins Auge gefasst
wurden. Die Kosten für den bisweilen als "größten Problembären
Berlins" bezeichneten Airport steigen wegen Fehlplanungen, Baumängeln
und der verzögerten Fertigstellung unaufhörlich weiter.
Die politischen und personellen Konsequenzen sind bekannt, gestern
legte die Betreibergesellschaft das Debakel in Zahlen offen. 185
Millionen Euro Verlust unter dem Strich bedeuten in letzter
Konsequenz, dass der Steuerzahler für Fehler des Managements
geradestehen muss. Die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund
als Eigentümer haben längst eine Erhöhung des Kapitals um 1,2
Milliarden Euro beschlossen, und die EU-Kommission hat die
Geldspritze aus dem Steuersäckel genehmigt. Nach dem Rückgang der
Eigenkapitalquote um ein Drittel auf 22,5 Prozent im vorigen Jahr ist
eine solche Stärkung auch bitter notwendig. Der Branchenschnitt liegt
bei etwa 40 Prozent.
Mehr Geld allein reicht aber nicht. BER-Chef Hartmut Mehdorn muss
schleunigst klären, ob der neue Flughafen schrittweise eröffnet und
der Flugbetrieb in Tegel parallel weiterlaufen soll. Auch der
Flugrouten-Ärger mit der EU spricht dafür, dass der BER noch lange
auf seinen Start warten muss. Der Jahresverlust 2012 wird daher wohl
nicht der letzte gewesen sein.
Norbert Meyer
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