(ots) - Im Vorfeld des G8-Gipfels, der ab kommenden Montag
unter britischer Präsidentschaft in Nordirland stattfindet, fordert
die Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg mehr und gezielte
Unterstützung für Kleinbauern in Entwicklungsländern. "Aktuell leiden
870 Millionen Menschen weltweit - und damit jeder achte Mensch - an
Hunger", so Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE. Dreiviertel
dieser Menschen sind selbst Kleinbauern, die Mehrheit von ihnen
weiblich. "Die Frauen arbeiten von morgens bis abends, um kleine
Landparzellen zu bewirtschaften und ihre Familien zu ernähren. Aber
meist reicht der Ertrag nicht zum Leben."
Mit Blick auf den G8-Gipfel, der unter anderem das Thema
Nahrungssicherheit auf der Agenda hat, mahnt Zentel: "Die größten
Industrieländer der Welt müssen Vorreiter im Kampf gegen den Hunger
sein." Die Bereitstellung von 200 Millionen Euro für Programme gegen
Mangelernährung bis zum Jahr 2020, die die deutsche Bundesregierung
am vorigen Wochenende verkündet hat, sei ein guter erster Schritt.
Aber es müsse sichergestellt werden, dass die Unterstützung auch
gezielt Frauen zu Gute kommt. Nach Informationen der
Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) von 2011
erreichen staatliche Programme für landwirtschaftliches Training und
Tierimpfungen lediglich zu fünf Prozent weibliche Landwirte. Dabei
sind Frauen für 60 bis 80 Prozent der Nahrungsmittelproduktion
weltweit verantwortlich.
2,3 Millionen Kinder sterben jedes Jahr an Mangelernährung. Wenn
sie doch überleben, leiden sie ein Leben lang an den körperlichen
Folgen wie Wachstumsstörungen oder chronischen Krankheiten. Auch hier
können kleinbäuerliche Aktivitäten helfen, erklärt Karl-Otto Zentel:
"Wenn Frauen mehr und nährstoffreichere Lebensmittel in ihren Gärten
und kleinen Landparzellen anbauen können, wird der Kreislauf aus
Hunger, Mangelernährung und Armut durchbrochen." Gleichzeitig habe
die kleinbäuerliche Landwirtschaft auch einen positiven Effekt für
die Umwelt: Häufig ist sie geprägt von einer Mischung aus Pflanzen,
Bäumen und Tierhaltung und unterstützt damit das lokale Ökosystem. Je
mehr wirtschaftlichen Nutzen die Kleinbauern in diesen Aktivitäten
sehen, desto größer ist ihre Bereitschaft, die Ökosysteme zu
bewahren.
Im Niger unterstützt CARE beispielsweise in der Region Maradi
Kleinbauern, die noch an den Folgen der verheerenden Dürre von 2012
leiden. Drei Viertel von ihnen sind Frauen. Sie erhalten Saatgut und
Werkzeuge sowie Schulungen, um ihre Erträge zu steigern und sich
vitaminreich zu ernähren. Kleinspargruppen helfen dabei, ein kleines
Startkapital für Investitionen wie Bewässerungssysteme oder
Transportmittel zu den Märkten aufzubauen. Auch in Laos, Madagaskar,
Myanmar, den Palästinensischen Gebieten, Pakistan, Peru, Südsudan und
im Tschad hilft CARE Deutschland-Luxemburg Kleinbauern bei der
Nahrungssicherung.
Für seine Projekte mit Kleinbauern und gegen den Hunger ist CARE
auf Spenden angewiesen: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ
370 50 198 Onlinespenden unter www.care.de/spenden.html
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Sabine Wilke
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