(ots) -
- Roland Berger-Restrukturierungsstudie für Deutschland zeigt:
80 Prozent der Unternehmen erwarten weiteres Wachstum für die
kommenden zwei Jahre
- Allerdings gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass
Europa eine Stagnation oder gar eine Rezession erleben wird
- Deutsche Unternehmen unterschätzen das Risiko einer schwachen
EU-Binnennachfrage - die exportorientierte deutsche Wirtschaft
könnte stark darunter leiden
- Rund 80 Prozent der Firmen arbeiten mit einer Szenario-Planung
als Vorbereitung auf das volatile Wirtschaftsumfeld
- Die Anpassung der Unternehmensstrategie bzw. des
Geschäftsmodells wird immer wichtiger
Wenn es um die eigene Wettbewerbsfähigkeit geht, blicken deutsche
Firmen positiv in die Zukunft: Rund 80 Prozent von ihnen gehen davon
aus, dass sie bis 2015 weiter wachsen werden, so das Ergebnis der
"Restrukturierungsstudie 2013" von Roland Berger Strategy
Consultants. Dabei halten deutsche Unternehmen ihre
Wettbewerbsfähigkeit gegenüber europäischen Mitbewerbern für positiv.
Werfen die Befragten jedoch einen Blick über die deutsche Grenze
hinaus, schätzen sie das künftige Szenario weniger rosig ein. Denn
zwei Drittel der deutschen Studienteilnehmer gehen von einer
Stagnation oder sogar einer Rezession der europäischen Wirtschaft in
den kommenden Jahren aus.
"Deutsche Unternehmen sind insgesamt sehr gut aufgestellt und
deshalb international wettbewerbsfähig", erklärt Max Falckenberg,
Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Andererseits
scheinen sie das wirtschaftliche Risiko in Europa deutlich zu
unterschätzen." Schließlich sei die deutsche Wirtschaft stark
exportorientiert. "Hält in vielen EU-Ländern die Rezession weiter an,
wird sich das auch auf deutsche Firmen negativ auswirken", ergänzt
Falckenberg. "Darauf sollten sie sich entsprechend vorbereiten."
Europa - das große Risiko
Deutsche Unternehmen sehen im europäischen Binnenmarkt einen der
wichtigsten Vorteile der Europäischen Union. Doch würde sich die
europaweite Wirtschaftslage verschlechtern, müssten deutsche Firmen
weiterhin von rückläufigen innereuropäischen Exporten ausgehen.
Höhere Arbeitslosigkeit und ein schwächerer Konsum in ganz Europa
wären außerdem zu befürchten.
Trotzdem sind deutsche Unternehmen davon überzeugt, in den
nächsten zwei Jahren weiter wachsen zu können - vor allem aufgrund
ihres internationalen Marktzugangs (21%), ihres breiten und
hochqualitativen Produktportfolios (19%) und ihrer starken
Innovationskraft (17%). "Auch die gute Finanzlage veranlasst deutsche
Manager, optimistisch zu denken, denn die Liquiditätslage vieler
Unternehmen hat sich weiter entspannt ", sagt Roland
Berger-Restrukturierungsexperte Jakob Rüden. "Viele Firmen konnten
ihr Eigenkapital seit der vergangenen Wirtschaftskrise in den Jahren
2008/09 stärken."
Szenario-Planung gegen volatile Märkte
Doch deutsche Unternehmen sollten das volatile Wirtschaftsumfeld -
allen voran in Europa - immer im Blickfeld behalten und idealerweise
mit einer Planung arbeiten, die verschiedene Wirtschaftsszenarien
berücksichtigt. Knapp 80 Prozent der Studienteilnehmer setzen bereits
eine Szenario-Planung ein, wenn sie ihre künftige Strategie
definieren müssen. Eine ebenso wichtige Rolle spielt für sie die
permanente Restrukturierung des eigenen Unternehmens (86%).
"Nur Firmen, die ihre eigene Strategie regelmäßig prüfen und
entsprechende Maßnahmen konsequent umsetzen, sind in der Lage,
langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und sich auch auf volatilen
Märkten zu behaupten", meint Berger-Experte Falckenberg. So wundert
es nicht, dass 65 Prozent der Befragten überlegen, ihre Strategie
bzw. ihr Geschäftsmodell zu ändern - 2012 waren es lediglich 44
Prozent. Eine wichtigere Rolle spielt auch die Flexibilisierung der
Kosten (76%), etwa durch gezielte Outsourcing-Maßnahmen. Doch
deutsche Unternehmen wollen 2013 - wie schon in den Vorjahren - vor
allem auf Wachstums- und Vertriebsinitiativen setzen (80%), um ihre
Wettbewerbsfähigkeit weiter zu erhöhen.
Wachstumsfinanzierung aus eigenen Mitteln
Ãœber 60 Prozent der Studienteilnehmer betrachten die eigene
Liquiditätslage als überdurchschnittlich gut. Knapp 90 Prozent der
deutschen Unternehmen planen daher, ihr künftiges Wachstum aus
eigener Kraft zu finanzieren. "Direkte Working Capital-Maßnahmen wie
Bestandsoptimierung und Ausbau der Lieferantenzahlungsziele stehen
hier eindeutig im Fokus", sagt Berger-Experte Rüden.
Unter den externen Finanzierungsmöglichkeiten bevorzugen die
Befragten immer noch einen Bankkredit (50%). In den meisten Fällen
planen Firmen, bereits bestehende Kreditlinien zu verlängern (32%)
bzw. auszuweiten (19%) oder neue zu beantragen (18%). Eine marginale
Rolle spielt hingegen der Kapitalmarkt: Nur 9 Prozent der Unternehmen
wollen eine Anleihe emittieren oder externe Investoren suchen. Eine
Mittelstandsanleihe kommt gerade mal für 3 Prozent der Befragten
infrage.
"Alternative Finanzierungsformen spielen bei finanziell
schwächeren Unternehmen - vor allem im Mittelstand - kaum eine
Rolle", fasst Roland Berger-Partner Max Falckenberg zusammen. "Denn
nach dem Auslaufen der Standard-Mezzanine-Programme sind
Mezzanine-Lösungen teuer geworden. Mittelstandsanleihen hingegen
bergen ein gewisses Platzierungsrisiko und stellen hohe Anforderungen
an die Kapitalmarktfähigkeit des jeweiligen Unternehmens."
Die Studie können Sie herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
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