PresseKat - Die vergessenen Klimatreiber: DUH fordert Verbot für fluorierte Treibhausgase

Die vergessenen Klimatreiber: DUH fordert Verbot für fluorierte Treibhausgase

ID: 892125

(ots) - EU-Umweltausschuss darf bei Verhandlung über
F-Gas-Richtlinie Chance zu mehr Klimaschutz nicht verpassen -
Alternativen zu F-Gasen sind längst verfügbar

Sie galten einst als Retter der Ozonschicht, inzwischen sind
fluorierte Treibhausgase, auch F-Gase genannt, ein globaler
Risikofaktor für das Klima. Das Problem: F-Gase schonen zwar die
Ozonschicht, dafür schädigen sie aber umso dramatischer das Klima -
und zwar bis zu 23.000-mal mehr als die gleiche Menge Kohlendioxid.
Am kommenden Mittwoch (19.6.2103) stimmt der Umweltausschuss des
EU-Parlaments über einen Reformvorschlag der EU-Kommission zur
Ãœberarbeitung der F-Gas-Richtlinie ab. Die Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH) fordert die EU auf, den gesetzlichen Rahmen für die Verwendung
und Verbreitung der klimaschädlichen Treibhausgase dringend zu
überarbeiten und alle F-Gase zu verbieten, für die es bereits
umweltfreundliche Alternativen gibt.

F-Gase werden als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlgeräten, als
Treibmittel in Dämmmaterialien, als Treibgas in Sprays oder als
Feuerlöschmittel verwendet. Sie entweichen schon während der
Herstellung, im Gebrauch, über Leckagen während der Nutzung und
schließlich bei der Entsorgung der Geräte in die Atmosphäre, wo sie
großen Schaden anrichten. Schon heute liegt der Beitrag der F-Gase an
der Klimaerwärmung in der Größenordnung des weltweiten Flugverkehrs.
Einzelne Gase haben ein Treibhausgaspotential von bis zu 23.000 im
Vergleich zu CO2. Experten schätzen, dass sich die globalen
F-Gas-Emissionen bis 2050 verdreifachen werden, insbesondere durch
die starken Wachstumsraten im Bereich Kühlung und Klimaanlagen.

"Die Belastung des Klimas mit F-Gasen ist hausgemacht. In so gut
wie allen Anwendungen stehen Alternativen bereit, die einen schnellen
und endgültigen Ausstieg ermöglich. Wenn die EU nicht endgültig den




Klimaschutz ad acta legen will, dann muss sie jetzt mit klaren
Verboten und Ausstiegsszenarien für F-Gase der Welt den Weg weisen",
fordert Dorothee Saar, Leiterin für Verkehr und Luftreinhaltung bei
der Deutschen Umwelthilfe.

Zwar hat die bislang geltende Verordnung den Verbrauch von F-Gasen
in den letzten Jahren geringfügig gesenkt. Aus Sicht der DUH reicht
das aber nicht aus, um zu der für die Einhaltung des 2-Grad-Ziels
erforderliche Reduktion von Treibhausgasen beizutragen. Den Vorschlag
der Kommission, die bislang nicht ersetzbaren Stoffe durch ein
sogenanntes "phase out" im Laufe der nächsten Jahre immer weiter zu
reduzieren, kommentiert die DUH als halbherzig. Ihrer Auffassung nach
müssen die Restmengen mit einer Gebühr belegt werden, um
Fehlentwicklungen ähnlich wie beim Emissionsrechtehandel zu
vermeiden.

Der Appell richtet sich angesichts der wachsenden Herstellerzahl
klimafreundlicher Alternativen in Deutschland insbesondere an die
Vertreter der Bundesrepublik im Umweltausschuss. Ihr klares Nein zu
F-Gasen wäre aus Sicht der DUH das richtige Signal zu mehr
Klimaschutz und könnte gleichzeitig positive Wachstumsimpulse für
ökologische Kühl- und Treibmittel "made in Germany" setzen. Bislang
stammen die verwendeten Klimagase überwiegend aus der Produktion
multinationaler Konzerne mit Sitz in Asien und den USA. "Es geht wie
immer nur ums Geld, denn die Hersteller machen mit Kühl- und
Treibmitteln Milliardenumsätze zu Lasten des Klimas. Der Lobbydruck
auf die Politik ist erschreckend hoch", erklärt der internationale
Verkehrsberater Axel Friedrich.

Ein ausführliches Hintergrundpapier zu F-Gasen und einen
Animationsfilm zum Thema finden Sie im Internet unter
http://duh.de/index.php?id=4149



Pressekontakt:
Für Rückfragen:

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung, DUH
Mobil: 0151 16225862, E-Mail: saar(at)duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsexperte
Mobil: 0152 29483857, E-Mail: axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

Daniel Eckold-Hufeisen, DUH-Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen(at)duh.de


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Datum: 17.06.2013 - 12:29 Uhr
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