(ots) - "Wenn weiterhin täglich so viele Menschen aus Syrien
fliehen wie in den letzten Wochen, dann wird in zwei Monaten die
Marke von zwei Millionen Flüchtlingen überschritten", warnt Karl-Otto
Zentel, Generalsekretär der Hilfsorganisation CARE
Deutschland-Luxemburg im Vorfeld des morgigen Weltflüchtlingstages.
Es sei die komplexeste humanitäre Krise unserer Zeit.
77 Prozent der Flüchtlinge sind nicht in Lagern untergekommen,
sondern im städtischen Raum und dabei häufig auf sich alleine
gestellt. Zentel sprach kürzlich in der jordanischen Hauptstadt Amman
mit einigen dieser Familien: "Die Flüchtlinge leben häufig zu zehn,
fünfzehn Personen in einem Raum. Die Mietpreise steigen, es gibt kaum
Arbeit. Sie können sich weder Medizin noch Schulmaterial für ihre
Kinder leisten." Während im Januar noch monatlich rund 300 Syrer
Krankenhäuser in Jordanien aufsuchten, waren es im März bereits
10.000. Ein Ende der Krise ist nicht abzusehen, betont Zentel:
"Solange die blutigen Kämpfe in Syrien weitergehen, wird auch der
Flüchtlingsstrom nicht enden. Wir müssen uns darauf einstellen, die
Nothilfe noch viele weitere Monate aufrecht zu erhalten und vor allem
auszuweiten." Dafür würden weitere finanzielle Mittel benötigt.
Vor kurzem starteten die Vereinten Nationen den größten
Spendenaufruf ihrer Geschichte und baten bis Ende dieses Jahres um
knapp 3,8 Milliarden Euro. Die deutsche Bundesregierung hat am Montag
zusätzliche 200 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zugesagt. "Das
ist begrüßenswert und ein wichtiges Signal auch an andere Geber, ihre
Unterstützung auszuweiten", so Karl-Otto Zentel.
CARE führt in Amman ein Betreuungszentrum für Flüchtlinge und
identifiziert dort diejenigen Familien, die am dringendsten Hilfe
benötigen. Bargeldauszahlungen, Überweisungen an medizinische
Einrichtungen und soziale Betreuung helfen den neuangekommenen
Flüchtlingen. CARE wird außerdem in einem Flüchtlingslager in
Jordanien arbeiten, das gerade errichtet wird. Weiter
Nothilfemaßnahmen werden in Ägypten und im Libanon umgesetzt.
Information: Seit 2001 wird jedes Jahr am 20. Juni der
Weltflüchtlingstag begangen. 2012 waren nach Schätzungen des
Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) weltweit 45,2
Millionen Menschen auf der Flucht - die höchste Zahl seit 1994. Grund
ist vor allem der andauernde Konflikt in Syrien. Anfang Juni kamen
täglich zwischen 1.000 und 2.000 Menschen allein in Jordanien an.
CARE bittet um Spenden für die Nothilfe für syrische Flüchtlinge:
Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 50 198 Online
spenden unter www.care.de/spenden.html
CARE ist Mitglied beim Bündnis "Aktion Deutschland Hilft", dem
Zusammenschluss renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im
Katastrophenfall ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam schnelle und
effektive Hilfe zu leisten. Spendenkonto: 10 20 30 Bank für
Sozialwirtschaft, Köln, BLZ 370 205 00 Online spenden unter
www.aktion-deutschland-hilft.de/spenden
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke(at)care.de