(ots) - Chance auf eine Wende zum Besseren
Ausgerechnet Brasilien. In dem Land, in dem die Menschen
mutmaßlich dribbelnd oder Ball jonglierend auf die Welt kommen, steht
ein Fußballereignis im Zentrum des Volkszorns. Ein Jahr vor der
Weltmeisterschaft wird beim Confed-Cup aber auch klar, dass es nicht
um den Sport geht, sondern um seine Auswüchse.
Dagegen richten sich die Proteste, gewissermaßen symbolhaft. Denn
es ist für viele nicht nachvollziehbar, dass wie überdimensionierte
Raumschiffe wirkende Stadienpaläste entstanden sind, parallel dazu
aber zentrale Probleme ungelöst bleiben. Verschwendungssucht auf der
einen Seite, während die Defizite im Gesundheitswesen, in der
Bildungs- und Sozialpolitik immer eklatanter werden.
Offensichtlich richtet sich der Unmut auch gegen die Weltregierung
des Fußballs. Die Bedingungen, die von der FIFA gestellt werden, sind
für die Ausrichterländer teilweise abenteuerlich zu erfüllen - trotz
aller in Aussicht gestellten Verbesserungen der Infrastruktur und
sozialer Standards. Man kann verstehen, wenn die Protestler
Krankenhäuser mit "FIFA-Standard" fordern, wie auf Transparenten zu
lesen stand. Viele Brasilianer fühlen sich als arme Menschen in einem
reichen Land.
Es sind noch knapp zwölf Monate für Verbesserungen, die auf der
Weltbühne sicherlich registriert würden. Auch wenn die
Gewaltausbrüche zu verurteilen sind, so können die Demos durchaus
eine Wende zum Besseren einleiten.
Alfons Batke
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