(ots) - Es hätte eine jahrelange Zitterpartie werden
können für Edward Snowden. Jenen amerikanischen Ex-Geheimdienstler,
dem auch die Deutschen die Detailkenntnisse über die Späh-Programme
"Prism" und "Tempura" verdanken. Zwar glaubte sich Snowden zunächst
in Hongkong sicher und rechnete mit dem Wohlwollen der dortigen und
auch der chinesischen Behörden. Doch jetzt ging er auf Nummer sicher
und verließ sein Refugium - mit der Hilfe der Verwaltung von
Hongkong. Für Obama, der Snowden jede Menge unbequeme Fragen
verdankt, war die Festnahme des nun als Landesverräter gebrandmarkten
Flüchtlings zur Prestigeangelegenheit geworden. Obama hatte
persönlich die Aufdeckung der Spitzel-Aktivitäten verurteilt und
Konsequenzen angedroht. Und kein anderer US-Präsident hat bisher
angeblichen Landesverrat so oft und intensiv verfolgen lassen wie
Obama. Doch nun wird es für die USA extrem schwer werden, den
Gesuchten zu fassen. Snowden dürfte sein endgültiges Ziel mit Hilfe
von Beratern gut ausgesucht haben - und damit auch Obama klar die
Grenzen der Macht aufzeigen.Friedemann Diederichs
Pressekontakt:
Westfälische Nachrichten
Dr. Norbert Tiemann
Telefon: +49 (0251) 690-701
chefredaktion(at)westfaelische-nachrichten.de