(ots) - Die Arbeiter, Angestellten und Führungskräfte
in der Metall- und Elektroindustrie beurteilen ihre
Arbeitszufriedenheit und -bedingungen vornehmlich positiv. Nach einer
Allensbach-Befragung im Herbst 2012 von mehr als 1.000 Beschäftigten
der Branche im Auftrag von GESAMTMETALL äußern sich überwältigende 77
Prozent sehr zufrieden oder zufrieden über ihre Arbeitsbedingungen.
Lediglich 18 Prozent der Beschäftigten sind weniger zufrieden, nur 3
Prozent der Beschäftigten sind überhaupt nicht zufrieden.
55 Prozent der Befragten stufen zum Beispiel die Ausstattung ihres
Arbeitsplatzes heute besser ein als noch vor zehn Jahren (nur 6
Prozent als schlechter). Vergleichende Zahlen von 2000 und 2012 der
Bundesagentur für Arbeit zeigen auch, dass in der M+E-Industrie die
Zahl der Mitarbeiter in der Altersklasse "60+" ein Plus von 127
Prozent vorweist - Tendenz steigend.
Diese Zahlen widersprechen der Darstellung des gestern
veröffentlichten DGB-Index "Gute Arbeit". Demnach glauben nur 42
Prozent der Beschäftigten bis zur Rente arbeiten zu können und der
Indexwert für die durchschnittliche Qualität der Arbeitsbedingungen
liege bei 61 Punkten und damit im unteren Mittelfeld.
"Die Zahlen der GESAMTMETALL-Studie und aktuelle
Arbeitsmarkt-Zahlen sind ein beeindruckender Hinweis dafür, dass die
Arbeitsbedingungen, also Arbeitszeit, Arbeitsplatz, Arbeitsbelastung
und Betriebsklima in der größten deutschen Industriebranche
vorbildlich sind. Arbeitnehmer werden nicht aus dem Arbeitsmarkt
gedrängt - im Gegenteil: Die Beschäftigten fühlen sich wohl in der
Metall- und Elektroindustrie", so Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser,
Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).
"Empirie statt Ideologie"
Nach Studien des ifaa zeigt sich die positive Ausgestaltung der
Arbeitsplätze auch darin, dass Beschäftigte der Metall- und
Elektroindustrie im Verhältnis zu den Beschäftigten aller Branchen
unterdurchschnittlich von psychischen Störungen betroffen sind. Der
Anstieg der Diagnoseanzahl und der Erkrankungsdauer in Berufen der
Metall- und Elektroindustrie ist nachweislich niedriger als in der
Gesamtheit aller Beschäftigten.
"Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit
wird nicht durch mehr Mitbestimmung oder eine Anti-Stress-Verordnung
gelöst, sondern ist vielmehr mit Fragen der praktischen Umsetzung
verbunden", so Stowasser. Handlungssicherheit für Unternehmen durch
die Weiterentwicklung von Methoden und Instrumenten sind wesentlich
zur Messung psychischer Belastung: "Empirie statt Ideologie" fordert
daher Stowasser in der Debatte um angeblichen oder tatsächlichen
Stress am Arbeitsplatz.
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