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Wer "Hunde aus dem Ausland" googelt wird schnell fündig. Bei knapp
570.000 Treffern sollte sich doch der eine, der richtige vierbeinige
Hausgenosse finden lassen. Die meisten Angebote stammen aus dem
Mittelmeerraum, wo streunende Hunde ein großes Problem darstellen.
Nicht selten stehen die Länder dem machtlos gegenüber oder sie
greifen zu drastischen Maßnahmen, die unter hiesigen
Tierschutzaspekten nicht zu rechtfertigen sind.
Zunehmend finden deshalb herrenlose Hunde aus den südlichen und
südosteuropäischen Ländern in Deutschland ein neues Zuhause. Das
Internet macht es möglich. Doch Vorsicht ist geboten, denn
importierte Tiere führen häufig gefährliche Krankheiten mit im Gepäck
wie beispielsweise die Leishmaniose oder auch die Herzwurmkrankheit.
Am häufigsten wird die durch Mücken übertragene Leishmaniose
importiert. Man geht davon aus, dass in den betroffenen europäischen
Regionen von insgesamt 15 Millionen Hunden etwa 2,5 Millionen mit dem
Erreger der Leishmaniose infiziert sind. Mit jedem Importhund steigt
also die Gefahr einer Verbreitung in Deutschland. Schon jetzt leben
hier schätzungsweise 20.000 Hunde, die sich mit der Leishmaniose
angesteckt haben.
Erkrankte Hunde leiden unter Müdigkeit, Haarausfall oder
Hautausschlägen. Dabei magern sie stark ab. Im fortgeschrittenen
Stadium sind auch innere Organe betroffen. Nicht immer sieht man den
Hunden aber an, dass sie sich mit dem Leishmaniose-Erreger infiziert
haben. Die Zeit von der Ansteckung bis zu ersten Symptomen kann
nämlich bis zu sieben Jahren dauern. Ein Importhund ist somit auch
ein potentielles Gesundheitsrisiko.
Die Krankheit ist nicht heilbar und muss ein Leben lang sehr
aufwändig behandelt werden. Ohne Medikamente sterben die Hunde nach
Ausbruch der Krankheit meist innerhalb kurzer Zeit. Die Tragik, die
dahinter steht: Die Tierhalter sind mit der Situation oftmals
überfordert und so endet die ehrenhafte Rettungsaktion für einen
herrenlosen Streuner nicht selten in einem deutschen Tierheim. Für
den Hund bedeutet das "lebenslänglich", denn diese Tiere sind kaum
noch vermittelbar.
Seriös arbeitende Vermittlungsportale bieten spezielle
Laboruntersuchungen an, mit denen eine mögliche Leishmaniose
nachgewiesen werden kann. Auf solch einem Test sollte man vor der
Einführung des neuen Hausgenossen unbedingt bestehen. Der Zusatz
"geimpft und entwurmt" allein reicht nicht aus. Zwar gibt es eine
Impfung gegen die Leishmaniose, die jedoch nicht zum "normalen"
Impfpaket, in dem beispielsweise die Tollwutimpfung enthalten ist,
dazu gehört.
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Martin Schneidereit
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