PresseKat - Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Soziales / Fleischindustrie

Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Soziales / Fleischindustrie

ID: 900392

(ots) - Armes Niedersachsen!

Das Scheitern der Gespräche im Wirtschaftsministerium macht eins
deutlich: die Ohnmacht der Politik. Dass angesichts der Weigerung der
Fleischindustrie zu Selbstverpflichtungen mit schärferen Kontrollen
gedroht wird, wirkt wie eine Trotzreaktion. Was soll denn
kontrolliert werden, wenn nicht einmal bekannt ist, wie viele
ausländische Arbeiter in Niedersachsen leben?

Was über all die Jahre vor allem im Raum Weser-Ems herangewachsen
ist, ist ein krankes System, in dem viele von der Ausbeutung weniger
profitieren. Fleischbarone, Kunden, Gemeinden, Vermieter: Sie alle
ziehen auf ihre Art die Vorteile aus den teils fragwürdigen
Machenschaften der Subunternehmer. Verlierer sind neben heimischen
die ausländischen Schlachter, die sich nicht wehren können.

Jetzt, wo dieses System Ausmaße angenommen hat, die nicht mehr zu
übersehen sind, gerät die Politik in Panik. Der Ruf Niedersachsens
sei in Gefahr, heißt es. Welcher Ruf? Der eines Billiglohnlandes, in
das die ausländischen Schlachter mit dem Versprechen auf Kindergeld
gelockt werden? Armes Niedersachsen.

Nur gut, dass es trotz der geplatzten Verhandlungen einen
Hoffnungsschimmer gibt: Sögel im Emsland. Im Kleinen hat man sich
hier auf einen Verhaltenskodex geeinigt, der schwarze Schafe
ausschließt. Das sollte nicht nur Vorbild sein, es zeugt auch von
einer Verantwortung, zu der sich in Niedersachsen so lange niemand
bekennen wollte.

Dirk Fisser



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207




Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Vatikan / Finanzen RTL-Wählerrat erstmals zusammengetroffen: Rund 20 Bürger aus allen Schichten sollen den Wählern Gesicht und Stimme geben
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.06.2013 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 900392
Anzahl Zeichen: 1787

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Osnabrück



Kategorie:

Wahlen



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Soziales / Fleischindustrie"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Neue Osnabrücker Zeitung