(ots) - Das ZDF-Verbrauchermagazin "WISO" hat in
Schlankheitsmitteln und Aufbaupräparaten aus dem Internet gefährliche
Inhaltsstoffe gefunden. Von zwölf untersuchten Produkten enthielten
sieben Substanzen, die mindestens bedenklich, zum Teil sogar
lebensbedrohlich sind, berichtet das Verbrauchermagazin am Montag, 1.
Juli 2013, um 19.25 Uhr. Diese Inhaltsstoffe dürfen nicht oder nicht
auf diesem Weg vermarktet werden.
Aufgrund der Recherchen von "WISO" wurde in einem Fall
Strafanzeige gestellt, in einem anderen Fall vom Landeszentrum für
Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG. NRW) eine Warnung herausgegeben,
die über die Grenzen Deutschlands hinweg Aufmerksamkeit erregte. Das
ZDF-Verbrauchermagazin hat die aus dem Internet bestellten Mittel im
LZG in Münster untersuchen lassen.
Die Wissenschaftler entdeckten in einem Schlankheitsmittel hoch
dosiertes Dinitrophenol, kurz DNP. Schon bei geringer Dosis ist es
tödlich. Als "pure caffeine" deklariert, gelangt der Fettverbrenner
über die Grenzen.
Heftige Reaktionen des Herzkreislaufsystems können Produkte
auslösen, die den nicht mehr zugelassenen Wirkstoff Sibutramin
enthalten, wie die analysierten Schlankheitsmittel Ultra Effect und
Leisure 18. In zwei der untersuchten Aufbaupräparate für Sportler,
M1D und Dianabol, wies das Labor DHEA nach. DHEA ist eine Vorstufe
des Hormons Testosteron. Beim Mann führt DHEA zu Brustwachstum. Bei
Frauen verursacht das Mittel männliche Körperbehaarung. In einem
anderen Mittel entdeckte das Labor Rimonabant. Dieser ehemals
zugelassene Wirkstoff zur Gewichtsreduktion wurde inzwischen
verboten, weil er bei den Anwendern eine erhöhte Selbstmordgefahr
auslöste.
Die Deklaration stimmt oft nicht mit den tatsächlichen
Inhaltsstoffen überein, weiß Dr. Matthias Heuermann vom LZG aus
Erfahrung: "Häufig werden Produkte als rein pflanzlich vertrieben,
zur Leistungssteigerung, Potenzsteigerung, als Haarwuchsmittel, als
Mittel zum Abnehmen. 'Rein pflanzlich' heißt in diesem Fall nichts,
außer dass vielleicht mal Pflanzenspuren enthalten sind." Jeder, der
auf ein solches Mittel aus dem Internet zurückgreift, setzt sich also
einem enorm hohen Risiko aus.
Wie groß die Menge der nach Deutschland eingeschleusten illegalen
Mittel ist, ist unbekannt. Der deutsche Zoll stellte im vergangenen
Jahr mehr als 2,5 Millionen Tabletten sicher. Privatpersonen, die
diese Mittel bestellen, droht eine Strafe. Im besten Fall kommen sie
mit einer Geldbuße davon, im schlimmsten müssen sie mit einer
Haftstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.
http://wiso.zdf.de
http://twitter.com/ZDF
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