Einige besonders spezialisierte Anwälte haben nach der Sommerreisezeit regelmäßig Hochkonjunktur: Scheidungsanwälte. Denn jede dritte Scheidung wird in Deutschland im Anschluss an einen Urlaub eingereicht.
(firmenpresse) - Auch wenn es nicht immer ganz so schlimm kommen muss, sind Ferien kein Garant für entspannte Gemeinsamkeit: Zwei Drittel aller Paare streiten während dieser Zeit mindestens einmal heftig. Das trifft selbst harmonische Familien, die sich auch während der Arbeitszeit mehr als nur ein paar Stunden pro Woche sehen. Doch 24 gemeinsame Stunden täglich können die geplante Erholung zur Zerreißprobe für Beziehungen machen.
Erwartungen im Vorfeld klären
Damit die Ferien zur Erholung für alle werden, müssen Wünsche und Bedürfnisse vorher geklärt und verabscheidet sein: „Norden oder Süden“, „Berge oder Meer“, „Kultur oder Sport“, … Kompromisse schließen ist hier ebenso wichtig wie bei der Planung des eigentlichen Aufenthalts. Denn auch am Urlaubsort angekommen muss genügend Freiraum von- und füreinander geschaffen werden. Aufgaben müssen auf alle Mitreisenden verteilt sein, damit auch wirklich alle Urlaub haben! Gerade an Kleinigkeiten wie „Kind ins Bett bringen“ kann sich ein folgenreicher Streit entzünden, wenn es gerade an der Bar so gemütlich ist.
Kindgerecht reisen
Endlose Autofahrten, anstrengende Tagestouren, stundenlange Besuche in ehrwürdigen Kirchen oder Museen, etc. … sind für den Nachwuchs purer Stress! Hierbei müssen zumindest Pausen eingeplant – und eingehalten! – werden. Nach Möglichkeit sollen bei den Vorhaben natürlich auch die Interessen der Sprösslinge beachtet, und, sofern Hotel oder der Ferienort es anbieten, kann durch Kinderbetreuung kostbare Zeit geschaffen werden, in denen die Eltern gemeinsam oder auch getrennt entspannen können.
Gut vorbereitet gegen böse Überraschungen
Eine stetig sprudelnde Quelle von Problemen sind organisatorische Kleinigkeiten: Sind die Pässe noch gültig? Wann fährt man am besten los? Welche Kleidung ist für welches Wetter eingepackt? Wo sind lohnende Ausflugsziele an der Strecke, falls mal was dazwischen kommt? Wie wird das Wetter werden? Was tun bei Schlechtwetter oder Stau? Wann sind die örtlichen Sehenswürdigkeiten geöffnet? Je besser die Vorbereitung, desto weniger Möglichkeiten gibt es, böse Überraschungen zu erleben, die Stress erzeugen. Für Alles, was dann noch an Unerwartetem kommt, lohnt es sich, eine große Portion Flexibilität und Langmut einzupacken.
Streit zuhause begraben
Falls es Grundsätzliches in der Partnerschaft gibt, das dringend geklärt werden muss, dann ist „Zuhause“ dafür der richtige Ort und „vor dem Urlaub“ die richtige Zeit. Dafür lohnt es sich auch, notfalls einen Tag später loszufahren. Was während des Urlaubs an Streit auftaucht, sollte auf „danach“ verschoben werden.
Wenn schon streiten, dann auch richtig!
Ein paar einfache Regeln helfen, dass sich ein kleiner Streit im Urlaub nicht gleich zur existenziellen Beziehungskrise auswächst.
1. Ruhig bleiben
2. Keine Grundsatzdiskussionen
3. Ich-Botschaften senden
4. Das Grundmodell der so genannten „gewaltfreien Kommunikation“ (von Marshall B. Rosenberg) anwenden:
a) Beobachtungen äußern statt Interpretationen
b) dem anderen sagen, welches Gefühl dadurch in einem entsteht
c) das eigene Bedürfnis formulieren, das hinter dem Gefühl liegt
d) die Bitte an den anderen um eine konkrete Handlung
Beispiel:
„Wenn ich nicht sehe, dass Du Dich eincremst, fühle ich mich besorgt und kann nicht richtig entspannen, weil ich Dich vor Sonnenbrand bewahren möchte. Und deshalb bitte ich Dich, dass wir uns morgens gemeinsam mit Sonnenschutz einreiben.“
Über den Autor: Markus Drewes ist Coach und Business-Coach in München (http://www.Coaching-am-Stachus.de) und Dachau (http://www.Coaching-in-Dachau.de) und begleitet Menschen professionell bei Veränderungen. Er ist zertifizierter „NLP-Professional-Coach“ (ECA) und verfügt über die Trainer-Ausbildungen des „Deutschen NLP-Coaching Verbandes“, des „DVNLP“ sowie der „INLPTA“. Zusätzlich ist er in Hypnose, schnellen Induktionstechniken, Systemischem Coaching und Management ausgebildet. Sein Studium zum Diplom-Journalisten (univ.) schloss der Kommunikationswissenschaftler 1997 unter anderem mit Sozialpsychologie ab.