(ots) - Mittwoch, 3. Juli 2013, 22.45 Uhr / ZDFzoom /
Vorsicht Krabbe! / Das große Geschäft mit dem kleinen Tier / Film von
Michael Höft
Sie ist so etwas wie ein kulinarisches Wahrzeichen für
Norddeutschland, die Nordseekrabbe: eine leckere Delikatesse,
verbunden mit viel Tradition. Früher ein rein regionales Produkt,
findet man die Nordseekrabbe heute in jedem Discounter zu günstigen
Preisen. Das macht neugierig. "ZDFzoom" blickt hinter die Kulissen
und will wissen: Wie kann es sein, dass das leicht verderbliche
Nahrungsmittel heute europaweit so günstig vertrieben wird?
Michael Höft beginnt seine Recherchen im Herzen der
Krabbenindustrie: in Büsum. Von hier aus stechen die Kutter täglich
in See, um die beliebte Nordseekrabbe zu fischen. Ihr Fanggebiet ist
auch das Wattenmeer. Obwohl der Nationalpark Wattenmeer die höchste
Schutzstufe genießt, die Deutschland vergeben kann, dürfen die
Krabbenfischer auch dort ihrer Arbeit nachgehen. Aber ist das Fischen
mit schwerem Geschirr tatsächlich vereinbar mit dem Umweltgedanken?
Und noch etwas trübt das Bild. Schon lange werden die
Nordseekrabben nicht mehr in Deutschland gepult, sondern vor allem im
Billiglohnland Marokko. Mehrere Tage braucht ein LKW für die knapp
3000 Kilometer von Deutschland bis Marokko. In den afrikanischen
Fabriken pulen Tausende Frauen bei Temperaturen um die neun Grad das
Tier aus der Nordsee. Der Lohn für diese Knochenarbeit entspricht
häufig nicht einmal dem in Marokko gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestlohn.
Und: Um die lange Reise von Europa nach Afrika und zurück gut zu
überstehen, werden die Krabben ordentlich in Konservierungsmittel
eingelegt. Natürlich gibt es dafür gesetzlich vorgeschriebene
Grenzwerte, doch wie viel Konservierungsmittel nehmen wir zu uns,
wenn wir Krabben essen, und wie gesundheitsschädlich sind sie
eigentlich?
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