(ots) - Auf Kosten der Verbraucher
Deutschland braucht die Energiewende. Darüber herrscht in fast
allen Parteien Konsens, seit der Atomausstieg beschlossene Sache ist.
Doch wie das Ziel erreicht werden soll, darüber wird erbittert
gestritten, auf Kosten der Stromkunden, die immer tiefer in die
Tasche greifen müssen.
Die neue Greenpeace-Studie rechnet im Oktober mit einem Anstieg
der Öko-Umlage von derzeit knapp 5,3 Cent je Kilowattstunde auf 6,1
Cent. Andere Experten gehen sogar von 6,5 Cent aus. Dabei hatte
Kanzlerin Angela Merkel selbst einmal 3,5 Cent als oberste Grenze
genannt. Jetzt gibt es keine Strompreisbremse, wie es
Bundesumweltminister Peter Altmaier gefordert hat. Nun kommt eine
staatlich verordnete Strompreisexplosion. Gut die Hälfte der Kosten
entfallen bereits auf Steuern, Umlagen und Abgaben. Und ein Ende ist
nicht absehbar, solange das Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht
grundlegend reformiert wird.
Endlich muss der Öko-Rigorismus marktwirtschaftlichen Prinzipien
weichen. Nicht alles, was erneuerbare Energie ist, darf länger
gefördert werden. Es muss auch ökonomisch vertretbar sein, ansonsten
droht die Energiewende zu scheitern. Damit wären zugleich viele
Firmen und Jobs in energieintensiven Branchen gefährdet. Das Bittere
ist, dass die Spitzen von Union, FDP, SPD und Grünen längst über das
Ausmaß der Auswüchse an den Strommärkten Bescheid wissen. Sie gehen
aber das Problem nicht an, aus wahltaktischen Gründen.
Michael Clasen
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