(ots) - Bei chronischen Rückenschmerzen helfen meistens
weder Bettruhe noch Operationen. Darauf weist die Präventionskampagne
"Denk an mich. Dein Rücken" hin. Wer an Rückenbeschwerden leidet,
sollte vielmehr sein Verhalten überprüfen. In den meisten Fällen sind
Verhaltensänderungen wie mehr Bewegung und Stressabbau wesentlich
wirksamer gegen das Leiden im Kreuz.
Bei Rückenschmerzen werden häufig Maßnahmen getroffen, die am Kern
des Problems vorbeigehen oder es sogar noch verschlimmern. "In den
meisten Fällen ist der gutgemeinte Rat, sich erst mal wenig oder gar
nicht zu bewegen, der größte Fehler, den man bei der Rücken-Reha
machen kann", sagt Dr. med. Daniel Bücheler, Chefarzt an der
Rehaklinik am Berger See am Bergmannsheil-Buer (Knappschaft) und
Facharzt für Orthopädie und für physikalische und rehabilitative
Medizin. Denn nicht selten ist eine untrainierte Muskulatur der Grund
für die Probleme. Hört man auf, sich zu bewegen, kommt es zu einem
weiteren Muskelabbau - es entsteht ein Teufelskreis.
Auch ganz akute Schmerzen, zum Beispiel nach einem so genannten
Hexenschuss, bessern sich meist nach wenigen Tagen. "80 Prozent aller
Patienten weisen einen unkomplizierten Rückenschmerz auf, der häufig
keine Operation erfordert", so Bücheler. Meist helfe eine
Verhaltensänderung am besten - also zum Beispiel mehr Bewegung oder
eine veränderte Arbeitsorganisation - da sich häufig auch psychische
Probleme auf den Rücken auswirken. "Spritzen, Pillen oder Skalpell
lösen dann keine Probleme!" Über eine Operation sollten Ärzte und
Patienten nur bei auftretenden Lähmungserscheinungen nachdenken.
Verhaltensänderung beste Vorsorge
Vorbeugend ist besonders darauf zu achten, sich genug Bewegung zu
verschaffen und die Muskulatur zu trainieren oder
Muskelungleichgewichte zwischen häufig übertrainierter
Rückenmuskulatur und untertrainierter Bauchwandmuskulatur
auszugleichen. Helfen kann in diesem Fall ein gezieltes Training der
Bauchmuskulatur, um dem Rücken zu mehr Stabilität zu verhelfen. Beim
Sitzen tritt die höchste Belastung für die Lendenwirbelsäule auf. Wer
im Büro arbeitet, sollte daher jede Gelegenheit nutzen, um
aufzustehen, etwa beim Telefonieren. Und natürlich kann
Rückenbeschwerden, die auf psychische Belastungen wie zum Beispiel
"Stress" zurückzuführen sind, auch durch entsprechende
Verhaltensänderungen entgegengewirkt werden, ob im Privaten oder im
Beruf. Die richtige Therapie von Rückenproblemen sollte daher die
psychische Komponente nicht außer Acht lassen und diese genauso
professionell behandeln.
Ausgleichsübungen
- In der DGUV Bilddatenbank finden Sie Ãœbungsanweisungen und
Abbildungen: http://bilddatenbank.dguv.de/mappe/103847
- Weitere Präventionshinweise sowie Poster mit Ausgleichsübungen
und rückenschonenden Körperhaltungen finden Sie unter:
http://ots.de/mZSW8
Hintergrund "Denk an mich. Dein Rücken"
In der Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken" arbeiten
die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche
Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen.
Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Rückenbelastungen zu verringern.
Weitere Informationen unter www.deinruecken.de
Pressekontakt:
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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
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