München, 4. Juli 2013: Die Mehrheit der deutschen Unternehmen ist davon überzeugt, dass ERP-Lösungen aus der Public Cloud in Zukunft ein fester Bestandteil der Unternehmens-IT sein werden. Firmen verbinden klare Mehrwerte mit der Cloud-gestützten Bereitstellung eines ERP-Systems. Dennoch steckt die derzeitige Nutzung noch in den Kinderschuhen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Marktanalyse- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC).
(firmenpresse) - Jedes fünfte deutsche Unternehmen nutzt oder plant ERP aus der Cloud, und jede dritte Firma diskutiert dessen Einsatz. Während die Private Cloud für ERP-Anwendungen fast in jedem dritten Unternehmen bereits genutzt wird oder geplant ist, führt die Public Cloud für ERP noch ein Nischendasein.
Dennoch erwarten mehr als 70 Prozent der deutschen Firmen, dass sich ERP aus der Public Cloud langfristig etablieren wird – und das sowohl in kleinen wie auch großen Unternehmen. Sie verbinden mit diesem Konzept vor allem Mehrwerte in Bezug auf eine einfachere Anbindung internationaler Standorte, bessere Kostenstrukturen (Gebühren statt Investitionen) und eine geringere IT-Komplexität bei der Nutzung von ERP. Als größte Vorteile für die IT nennen die Firmen die leichtere Administration, bessere Skalierbarkeit und Unterstützung mobiler Endgeräte.
Allerdings: Als hauptsächliches Hindernis für die Public Cloud erweisen sich nicht etwa Widerstände aus der IT-Abteilung, sondern noch unklare Rahmenbedingungen, wie etwa die unsichere Rechtslage und die Angst sich von einem Anbieter abhängig zu machen. So ist die Rückführung der Daten bei Änderung des Bereitstellungsmodells eine wichtige Frage, die von Anbieterseite beantwortet werden muss. Eine weitere Hürde in der Public Cloud-Nutzung von ERP-Lösungen sind Sicherheitsbedenken. Auch hier ist von den Anbietern noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Mehrwerte der Public Cloud werden zwar gesehen, allerdings scheinen die Hemmnisse beziehungsweise Nachteile noch zu überwiegen. So bevorzugen Unternehmen derzeit in erster Linie das Private-Cloud-Modell, in dem sich die zentralen Bedenken gegenüber der Public Cloud bezüglich Sicherheit und Rechtslage nicht in diesem Umfang stellen. Für die Mehrheit kommt die Public-Cloud-Variante daher heute noch nicht in Frage.
Anbieter haben auf die Rechtslage selbst nur einen begrenzten Einfluss, können aber den Bedenken entgegenwirken, indem sie Lösungen über ein zertifiziertes Rechenzentrum entsprechend den EU-Richtlinien bereitstellen. Darüber hinaus erwarten Anwender vor allem einen Support mit festgelegten SLAs, Migrationsunterstützung und einen deutschsprachigen Ansprechpartner. Wenn diese Bedingungen hinreichend erfüllt sind, ist mit einer steigenden Nutzung von ERP aus der Cloud zu rechnen.
„Das Ergebnis der Studie bestätigt die Einschätzung, dass standortgebundene ERP-Systeme immer öfter durch Cloud-Systeme ersetzt werden“, sagt Thomas Rosenstiel, Director Europe bei Plex Systems. „Plex Systems vertreibt seine ERP-Software Plex Online ausschließlich als Cloud-System mit einem klaren Fokus auf die Fertigungsindustrie. Dabei handelt es sich um eine echte Multi-Tenant-Lösung: Alle Anwender arbeiten auf einem System, dennoch benutzt jeder unserer Kunden eine individuell angepasste Umgebung. Die Architektur erfüllt dabei höchste Anforderungen an Sicherheit und Stabilität.“
Und Michael Mors, Geschäftsführer der UNIT4 Business Software GmbH, erläutert: „Die Studie belegt, was wir als Anbieter von ERP-Lösungen tagtäglich beobachten: Immer mehr Unternehmen verlagern selbst Kernsysteme in die Cloud, lediglich im öffentlichen Sektor sehen wir noch etwas Zurückhaltung. Für uns hat der Schutz der anvertrauten Daten daher höchste Priorität. Die Flexibilität – auch wenn es um den Weg zurück aus der Cloud gehen sollte – und die hohe Skalierbarkeit unserer ERP-Lösungen aus der Cloud bieten dynamischen Unternehmen so ein enormes Potenzial, dass wir mit einer steigenden Nutzung von ERP aus der Cloud rechnen.“
„Wie die Studie belegt, halten deutsche Firmen das Konzept von ERP aus der Public Cloud mittlerweile für relevant, um bestehende Business-Anwendungen zu ergänzen oder zu ersetzen“, so Frank Niemann, Principal Consultant Software & SaaS Markets. „Aufgrund der Mehrwerte dieses Konzepts sollten sich Firmen mit den Möglichkeiten von ERP aus der Public Cloud auf jeden Fall befassen. Dazu zählt aber auch, Rahmenbedingungen wie Sicherheit objektiv zu bewerten,“ betont Frank Niemann abschließend.
Informationen zur Studie
Für die repräsentative Umfrage wurden 100 CIOs, CTOs und IT-Leiter sowie Geschäftsführer aus deutschen Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern unterschiedlicher Branchen befragt. Die Stichprobe setzte sich jeweils zu etwa gleichen Teilen aus Firmen mit 20-249, 250-999 sowie über 1.000 Mitarbeitern zusammen. Die Studie wurde unterstützt von Plex Systems, UNIT4 Business Software und der Deutschen Telekom.
Die vollständige Studie „ERP aus der Cloud: Hemmnisse, Herausforderungen und Einsatz von SaaS-ERP in Deutschland“ steht unter dem unten angegebenen Link zum Download bereit.
Caroline Hannig-Sachon
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