(ots) - Der Arbeitgeberverband Pflege hat die Ankündigung
des Berliner CDU-Gesundheitssenators Mario Czaja, eine Pflegekammer
gründen zu wollen, mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.
"Der Senator sollte einmal die Frage ehrlich beantworten, welche
Aufgaben eine Pflegekammer tatsächlich übernehmen und welche Kosten
sie verursachen würde, ehe er eine Befragung in Auftrag gibt. Ein
bürokratisches Versuchslabor, welches die Pflegewirtschaft und deren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit noch mehr Vorschriften und dann
auch Zwangsentgelten überzieht, ist genau das, was diese Branche
nicht braucht. Wir brauchen in der Pflege nicht noch mehr Bürokratie,
sondern weniger. Jede ordentliche Standesorganisation beinhaltet
zudem auch ein Versorgungswerk, was erheblicher finanzieller Mittel
bedarf. Das sich ausgerechnet ein "klammes" Bundesland wie Berlin
diese Kosten ans Bein binden will, ist mir unbegreiflich", sagt
Thomas Greiner, Präsident des Arbeit-geberverband Pflege. Erste
Erfahrungen bei der Gründung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz
zeigten bereits das inhaltliche Dilemma. Ein klares Konzept läge auch
dort bis heute nicht vor. "Wenn Senator Czaja etwas für die
Pflegekräfte in Berlin tun möchte, dann soll er die Personalschlüssel
erhöhen und die Finanzierung zusätzlicher Betreuungskräften in der
Altenpflege vorantreiben. Dies würde die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in der Pflege spürbar entlasten. Ein politisches
Feigenblatt dagegen, schafft dagegen Frust und keine Entlastung", so
Greiner.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im
Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der
Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen
Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der
Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 7.500 Unternehmen im bpa
repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter. Der
Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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