(ots) - Raus aus der Sackgasse
Es ist jetzt notwendig, dass der Bundesrat an diesem Freitag das
Endlagergesetz durchwinkt. Monatelang haben zuvor Landes- und
Bundespolitiker heftig über den Verbleib des Atommülls gerungen. Nun
ist es sinnvoll, dass die Suche nach einem Lager vorbehaltlos und an
fachlichen Kriterien orientiert weitergehen soll. Hier sind Politiker
gefragt, die Verantwortung übernehmen, auch wenn voraussichtlich bei
jedem denkbaren Standort heftige Proteste und Widerstand zu erwarten
sind.
Doch so simpel es klingt: Irgendwo muss der radioaktive Abfall auf
Dauer bleiben. Eine Bei-uns-nicht-Haltung von Landespolitikern führt
ebenso in die Sackgasse wie eine Totalopposition mancher
Umweltverbände und Atomgegner. EU-Kommissar Günther Oettinger bringt
nun den Süden Deutschlands ins Gespräch und führt die
Gesteinsschichten als Kriterien dafür an. Es spricht für den
diskussionswürdigen Vorschlag des früheren baden-württembergischen
Ministerpräsidenten, dass er mögliche wissenschaftliche Fortschritte
in der Zukunft ins Spiel bringt. Solche Kriterien müssen bei der
Debatte eine Rolle spielen.
Die ablehnende Reaktion von Horst Seehofer ist daher in der
Wortwahl überzogen. Der Ministerpräsident denkt offensichtlich an die
bayerischen Landtagswahlen. Das aber darf nun wahrlich kein Kriterium
bei der Suche nach einem Endlager sein.
Christof Haverkamp
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207