Betriebserweiterung machte die Auslagerung der „Kellerei“ auf die „grüne Wiese“ notwendig.
Inhaber Dipl.-Ing. (FH) Axel Neiss vom Weingut Neiss in Kindenheim ist auf Expansionskurs. Ursprünglich wurden 16 Hektar Anbaufläche bewirtschaftet, mittlerweile sind es 26 Hektar. Somit wurde die Kellerei an der Hauptstraße zu klein und Axel Neiss entschloss sich zum Bau einer besonderen Produktionshalle am Ortsrand.
Da er genaue Vorstellungen von der Verknüpfung von Bau- und Weinkultur hat, war seine Checkliste für die Neubaufunktionalitäten und ästhetischen Ansprüche entsprechend umfangreich.
(firmenpresse) - Erfahrungen teilen
Als Absolvent der Hochschule in Geisenheim in den Fachrichtungen Weinbau und Önologie verfügt Neiss über umfangreiche und gute Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen. Deshalb besuchte er gemeinsam mit Architektin Jennifer Bessai einige Weingüter, um sich deren Erfahrungen mit Betriebserweiterungen und Neubauten zu Nutze zu machen. „Wir Winzer haben trotz Wettbewerbsdruck untereinander ein offenes und kollegiales Verhältnis, so dass Erfahrungen gerne weitergegeben werden“, so Neiss.
Im Rahmen der „Betriebsbesichtigungen“ wurde auch das Weingut S.J. Montigny in Bretzenheim aufgesucht. Hier überzeugten sich Jennifer Bessai und Axel Neiss von den Bau- und Nutzungsvorteilen der Thermodur Wandelemente. Denn im Rahmen der Überlegungen wurde auch eine gedämmte Stahlkonstruktion in Erwägung gezogen. Jedoch wurde dieser Gedanke nach Besichtigungen einiger Produktionsanlagen nach diesem Konzept verworfen.
Den Bauherrn überzeugte die Anmutung der hochwertigen Fassadenelemente aus natürlichem Leichtbeton, die unterschiedlichsten Oberflächen-strukturen und Gestaltungsmöglichkeiten. Architektin Bessai war begeistert von den bauphysikalischen Werten, den baukonstruktiven Möglichkeiten und der kurzen Montagezeit.
So wurde die Planung der 66,92 x 32,43 messenden Halle auf die Verwendung der Fassadenelemente von Thermodur und der Stahltragkonstruktion von E.L.F Hallen ausgerichtet.
Obwohl es sich um ein rein funktionales Gebäude ohne Publikumsverkehr handelt waren alle Beteiligten bestrebt eine architektonisch wertvolle und günstige Lösung bei den Bau- und Betriebskosten zu erzielen.
Die Halle ist in drei Hauptbereiche aufgeteilt. Diese gewährleisten einen optimalen Arbeits- bzw. Funktionsablauf. Dazu wurden Vollgutlager, Mehrzweckraum und das Tank- und Fasslager stützenfrei geplant und ausgeführt.
Der Mehrzweckraum ist von allen anderen Funktionsbereichen direkt zugänglich und wird entsprechend der Jahreszeiten und Produktionsabläufe un-terschiedlich, je nach Erfordernis, genutzt.
Dieser Bereich des Mehrzweckraums ist auch äußerlich durch das stützenfreie Vordach von ca. 200 m² hervorgehoben so dass die Traubenanlieferung im Herbst wettergeschützt abläuft.
Trotz der „höherliegenden“ Anlieferung wurde die Produktionsfläche im Inneren komplett ebenerdig ausgebildet. Diese barrierefreie Ausführung erleichtert die Arbeitsabläufe enorm.
Erweiterungsmöglichkeiten wurden berücksichtigt, um das Gebäude zukunftsfähig zu machen.
Der Bereich der Büroräume und Übernachtungsmöglichkeiten für die Saisonarbeiter wurden optisch von der restlichen Halle abgesetzt.
Bei der Hallenplanung nutzte Bessai geschickt die Grundstückstopografie um den Verarbeitungsprozess mit dem Hangverlauf in Einklang zu bringen. Das hat logistische wie auch energetische Vorteile und vor allem Qualitätsvorteile für den Wein, denn der muss hier nicht gepumpt werden.
Durch das „Eingraben“ wurde einerseits der Produktionsablauf unterstützt, andererseits trägt die gleichmäßige Erdreichwärme zum gewünschten „Kellereiklima“ bei, ohne massiven Energieeinsatz. Deshalb wurde zum Erzielen des sommerlichen Wärmeschutzes ein massives Fassadenmaterial gewählt, die Fassadenöffnungen in überdachten und somit verschatteten Bereichen angebracht und das Objekt nach Norden zum Kinderbach hin ausgerichtet. Dazu kann die kühlere Außenluft im tieferen Bereich, unter dem großen Vordach, angesaugt werden, das Gebäude durchströmen und auf der höheren, gegenüberliegenden Seite entweichen. Dabei wird die Thermik im Gebäudeinnern genutzt.
Leichtbetonfertigteile auf unterschiedliche Einsatzbereiche abgestimmt produziert.
Die Thermodur Wandelemente tragen auch den einzelnen Produktionsschritten und Arbeitsbereichen individuell Rechnung. Dort wo aufgrund von häufigen Reinigungsprozessen, meist mittels Dampfstrahlgeräten, eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht, wurden die Innenseiten der unteren Fertigteile werkseitig mit einem Zementputz beschichtet. Im Rahmen der Fassadenfertigstellung vor Ort wurden die Fugen geschlossen und der komplette Bereich mit einem wasserdichten Anstrich versiegelt.
In den Bereichen mit hoher Geräuschkulisse, durch aneinander klappernde Flaschen auf Transportbändern, hat man die Innenwandseiten der Fassadenelemente mit einer offenporigen Bimsstruktur belassen, so dass der Luftschall maximal absorbiert wird.
Niedrige Betriebskosten – gutes Kellereiklima
Die Fertigungshalle ist aus energetischen Gründen, weder mit einer Heizung noch mit Kühlaggregaten konzipiert, sondern nur mit einer motorisch gestützten „Belüftungsanlage“ ausgerüstet. Deshalb wurden die Außenwände in der Dicke 37,5 cm mit Superwärmedämmkern gewählt. Diese Wandelemente verfügen über einen U-Wert von nur 0,28 W/m²K.
Die massive, hochwärmedämmende Fassade ermöglicht aufgrund ihres Wärmespeichervermögens langsame Innentemperaturwechsel zwischen wär-mer und kälter.
Diese Eigenschaft ist „massiven“ Baustoffen vorbehalten, die bedingt durch ihr Wärmespeichervermögen Wärme in sich aufnehmen und bei kühlerer Umgebungsluft wieder an die Umgebungsluft abgeben können. Aufgrund des Wärmespeichervermögens und der Wärmedämmung der Leichtbetonfertigteilelemente vollzieht sich dieser Prozess langsam und unter hoher Abschwächung der Wärmeintensität. Diese zeitliche Verzögerung wird als Phasenverschiebung bezeichnet. Das Verhältnis der inneren zur äußeren Temperaturschwankung wird Temperatur-Amplituden-Verhältnis (TAV) genannt. Grundsätzlich günstig sind kleine TAV-Werte und große Phasenverschiebungen.
Über diese bauphysikalische Eigenschaft hatte sich Dipl.-Ing. Jennifer Bessai im Vorfeld sach- und fachkundig gemacht, bevor der Auftrag für die Fertigteilproduktion bei der Thermodur GmbH beauftragt wurde.
Nach der Inbetriebnahme der Produktionshalle und der Produktionsstättenverlagerung in die Triftstraße wird Axel Neiss den Verkostungsbereich an der Hauptstraße, dem Ursprungsstandort erweitern.
Für Anfang September 2013 plant Neiss eine größere Veranstaltung rund um seinen Neubau. Informieren wird er dazu auf seiner Homepage: http://www.weingut-neiss.de/aktuelles.php
Objekttafel
Bauherr:
Weingut Neiss, Kindenheim
www.weingut-neiss.de
Architektin:
Dipl.-Ing. Jennifer Bessai, Kindenheim
www.bessai.de
Generalunternehmer:
Burgey Bau GmbH, Göllheim
www.burgey.de
Konzeption und Statik Wandaufbau:
Thermodur Wandelemente GmbH & Co. KG
www.Thermodur.de
Stahlbau:
E.L.F Hallen und Maschinenbau GmbH, Holzminden
www.elf-hallen.de
THERMODUR Wandelemente GmbH & Co. KG
Geschäftsführung: Dipl.-Ing. (FH) Markus Saftig
Vertriebsinnendienst: Tamara Münz
Vertriebsaußendienst:
Nord – Dipl.-Ing. Axel Zeuner
Tel.: +49 (0)2631-9742-44
axel.zeuner(at)thermodur.de
Süd - Frank Howorka
Tel.: +49 (0)2631-9742-16 frank.howorka(at)thermodur.de
In Metzlerskaul 20
D-56567 Neuwied
Tel.: +49 (0)2631-9742-0
Fax: +49 (0)2631-9742-20
www.thermodur.de, info(at)thermodur.de
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