OV: Schmerzhafte Einschnitte
Thema:Ärzteversorgung auf dem Land
Von Angelika Hauke

(ots) - Idyllische Landarztpraxen gibt es nur noch im
Fernsehen. Manche mögen es bedauern. Doch veränderte Strukturen und
moderne Behandlungsmethoden erfordern neue Lösungen. Vor allem
deshalb, weil es kaum einen Mediziner hinaus in die Provinz zieht.
Denn in einem Dorf oder in einer Kleinstadt wohnt man nicht nur, man
lebt dort - mitten in einer Gemeinschaft. Das muss man mögen. Wer
dafür nicht geschaffen ist, wird hier nicht glücklich. Da helfen
keine finanziellen Anreize. Landarzt zu sein, das ist ein Knochenjob
mit wenig Freizeit und viel Bürokratie.

Noch ist die Situation hier in der Region nicht dramatisch. Doch
die Wartezeiten, vor allem bei Fachärzten, können manchmal arg lang
sein. Mütter mit Säuglingen sind froh, wenn der Kinderarzt in kurzer
Zeit erreichbar ist. Und wer einen Hausarzt hat, der noch Hausbesuche
macht, freut sich. Selbstverständlich ist dies nicht mehr. Darunter
leiden vor allem die Hochbetagten. Eine Lösung muss also her. Vor
allem in Zeiten des allgemeinen Ärztemangels. Selbst Krankenhäuser
leiden darunter.

Vielleicht sind ja wirklich gut ausgestattete Ärztehäuser,
räumlich und personell an Krankenhäuser angegliedert, eine Chance.
Unter mehreren Kollegen lässt sich nicht nur die Vertretung besser
regeln, auch interdisziplinäre Fachgespräche ergeben sich eher. Arzt
und Patient profitieren davon. Und es müsste abrechnungstechnisch
dann zwingend möglich sein, Hausbesuche an Arzthelferinnen oder
Krankenschwestern zu delegieren. Nicht jedes Zipperlein muss von
einem Arzt behandelt werden. Wie auch immer. Es wird schmerzhafte
Einschnitte geben.



Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de

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Datum: 05.07.2013 - 14:13 Uhr
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