(ots) - Im Geschäftsjahr 2012 hat die
Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken einen
konsolidierten Jahresüberschuss nach Steuern von 6,9 Milliarden Euro
erwirtschaftet. Damit steigerte sie ihr Vorjahresergebnis um 2,4
Milliarden Euro. Einen großen Anteil daran hatte neben dem
erfreulichen Kundengeschäft die Erholung an den Finanzmärkten. Mit
einem von 65 Milliarden Euro auf 72 Milliarden Euro gestärkten
Verbundkapital präsentiert sich die Gruppe stark und angesichts
weiterhin bestehender wirtschaftlicher Unwägbarkeiten gut
aufgestellt. Ihre Risikotragfähigkeit beweist die FinanzGruppe durch
eine Solvabilität von 14,7 Prozent.
Die guten Ergebnisse sind Ausdruck der engen und erfolgreichen
Zusammenarbeit innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Um
die Leistungsfähigkeit auch in der Zukunft zu sichern, sind jedoch
stabile und verlässliche Rahmenbedingungen unabdingbar. Der BVR wehrt
sich daher energisch gegen Ãœberlegungen der EU-Kommission, im
Zusammenhang mit der Bankenunion einen einheitlichen
Abwicklungsmechanismus für alle Banken zu schaffen oder die
nationalen Abwicklungsfonds der einzelnen Länder zusammenzuführen.
"Gegen eine Vergemeinschaftung von Bankrisiken zu Lasten deutscher
Kreditinstitute werden wir weiterhin engagiert angehen. Dies sind wir
unseren Kunden und Mitgliedern schuldig", sagte Uwe Fröhlich,
Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR).
Die konsolidierte Bilanzsumme der genossenschaftlichen
FinanzGruppe wuchs im Geschäftsjahr um 3 Prozent auf nunmehr 1.090
Milliarden Euro an. Daran arbeiteten rund 190.000 Mitarbeiter in
1.101 Primärbanken, der DZ BANK, der WGZ BANK und in den zentralen
Produktspezialisten: den drei Hypothekenbanken DG HYP, WL BANK und
Münchener Hypothekenbank sowie in der Bausparkasse Schwäbisch Hall,
der R+V Versicherung und der Union.
"Profitieren konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe im
Geschäftsjahr 2012 erneut in ihrem Kerngeschäftsfeld, dem
Kundenkreditgeschäft", erläuterte Fröhlich. Die Kreditvergabe an
Privat- und Firmenkunden erhöhte sich im Geschäftsjahr um 4,2 Prozent
auf nunmehr 632 Milliarden Euro. Besonders im Kreditgeschäft mit
Firmenkunden legten die Volksbanken und Raiffeisenbanken
überdurchschnittlich zu. Auch die Kundeneinlagen wuchsen im
Berichtszeitraum, und zwar um 2,8 Prozent auf fast 665 Milliarden
Euro.
Der Zinsüberschuss lag mit 19,6 Milliarden Euro um 1,1 Prozent
leicht über dem Vorjahreswert; eine beachtliche Entwicklung vor dem
Hintergrund des weiterhin hart umkämpften Marktumfeldes sowie der
flachen Zinsstrukturkurve. So konnte im Ergebnis die um 0,04
Prozentpunkte auf 1,83 Prozent leicht rückläufige Zinsspanne durch
den erzielten Volumenanstieg im Kredit- und Einlagengeschäft mit
Privat- und Firmenkunden leicht überkompensiert werden.
Der Risikovorsorgeaufwand im Kreditgeschäft liegt mit saldiert 1,0
Milliarden Euro im langjährigen Vergleich immer noch auf niedrigem
Niveau und reflektiert die wirtschaftlich gute Verfassung der Kunden.
Der Provisionsüberschuss konnte trotz der anhaltenden
Verunsicherung der Anleger durch die Staatsschuldenkrise um 1,5
Prozent auf nunmehr 4,9 Milliarden Euro verbessert werden. Stabile
Erträge beispielsweise aus dem Zahlungsverkehr sowie Zuwächse bei der
Vermittlung von Bauspar-, Kredit- und Leasingverträgen und beim
Vertrieb von Garantieprodukten führten im Wesentlichen zu diesem
leichten Anstieg.
Das Handelsergebnis stieg auf 0,9 Milliarden Euro nach 0,7
Milliarden Euro im Vorjahr. Das Ergebnis aus Finanzanlagen sowie das
Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten waren durch die
Erholung an den Finanzmärkten gekennzeichnet. Waren hier im Vorjahr
saldiert noch Verluste in Höhe von circa 3,2 Milliarden Euro zu
verkraften, so konnten 2012 vor allem durch Wertaufholungen von
Anleihen beide Ergebnisse um insgesamt 3,6 Milliarden Euro auf 0,4
Milliarden Euro gesteigert werden.
Die um 2,8 Prozent auf nunmehr 16,3 Milliarden Euro gestiegenen
Verwaltungsaufwendungen resultierten zum einem aus dem erfreulichen
Wachstum wesentlicher Geschäftsbereiche der genossenschaftlichen
FinanzGruppe, zum anderen gingen sie auf ausgeweitete regulatorische
und gesetzliche Anforderungen zurück.
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft erhöhte sich im
Geschäftsjahr um 32,6 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro.
Die Ertragsteuern beliefen sich im Geschäftsjahr 2012 auf 2,4
Milliarden Euro und entfielen nahezu vollständig auf laufende, also
gezahlte Steuern. Im Geschäftsjahr 2011 wurde diese Position
einschließlich positiver latenter Ertragsteuer mit 1,2 Milliarden
Euro ausgewiesen, gezahlt wurden 2,0 Milliarden Euro. Hier ist somit
eine Erhöhung um 20 Prozent von 2,0 Milliarden Euro auf 2,4
Milliarden Euro im Jahr 2012 zu verzeichnen.
Mit 57,8 Prozent entfällt der größte Teil der konsolidierten
Bilanzsumme von 1.090 Milliarden Euro auf die Primärbanken, 31,6
Prozent auf die DZ BANK Gruppe, 7,5 Prozent auf den WGZ BANK Konzern
und 3,1 Prozent auf die Münchener Hypothekenbank.
Weiteres Material unter: www.bvr.de/KJA
Hintergrundinformation zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe
Volksbanken Raiffeisenbanken:
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Sparda-Banken, die PSD
Banken, die genossenschaftlichen Kirchenbanken sowie die Sonder- und
Spezialinstitute vereinen das Kapital der genossenschaftlichen
FinanzGruppe - einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG und
WGZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen über 17,3 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand.
Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP - Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG, die TeamBank AG Nürnberg und die
DZ PRIVATBANK S.A. gehören, stellen den Volksbanken und
Raiffeisenbanken ein Angebot an Allfinanzprodukten und -leistungen
zur Verfügung, aus dem sich jede Ortsbank das für ihre jeweilige
Positionierung im Markt bedarfsgerechte Paket zusammenstellt. Der BVR
ist das strategische Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen
Bankengruppe und vertritt als Spitzenverband der Kreditwirtschaft
bundesweit und international die Interessen der genossenschaftlichen
Bankengruppe. Der BVR betreibt auch die Sicherungseinrichtung, die
die Einlagensicherung über den Weg der Institutssicherung
gewährleistet.
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