(ots) - Nichts wie weg
Nun also Venezuela. Nachdem ihm eine Reihe anderer Staaten
Ablehnung signalisiert hatte, will Edward Snowden jetzt allem
Anschein nach in dem südamerikanischen Staat Asyl suchen. Die Russen
wird es freuen.
Sie können den ehemaligen US-Geheimdienstler gar nicht schnell
genug loswerden. Das ist durchaus verständlich. Immerhin droht der
Fall die Beziehungen zu den USA nachhaltig zu belasten. Es war sogar
schon davon die Rede, dass Präsident Barack Obama wegen des Falls
Snowden seinen für September geplanten Besuch in Moskau absagen
könnte. Verlässt der von den USA als Verräter Gesuchte nun
rechtzeitig die russische Hauptstadt, ginge mit Sicherheit ein
Stoßseufzer der Erleichterung durch den Kreml.
Noch bleibt freilich abzuwarten, ob und wie Snowden nach
Südamerika gelangen kann. Die USA werden jedenfalls nichts unversucht
lassen, seiner habhaft zu werden. Wie intensiv sie ihre Beziehungen
spielen lassen, hat nicht zuletzt der erzwungene Zwischenstopp des
bolivianischen Präsidenten Evo Morales gezeigt. Er musste in Wien
landen, weil er verdächtigt wurde, Snowden als Fluchthelfer zu
dienen.
Eine solche Brüskierung anderer Staaten können sich die USA aber
kaum noch einmal erlauben. Es ist schon zu viel Vertrauen verspielt
und diplomatisches Porzellan zerschlagen worden.
Uwe Westdörp
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