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Der BLM-Webradiomonitor 2013 zählt aktuell insgesamt 2.851
Internetradioangebote in Deutschland. Während die Anzahl der
Webradiosender seit dem Peak im Jahr 2011 leicht rückläufig ist,
nehmen die Abrufzahlen insgesamt weiter zu. Dabei sind auch 2013
mobile Endgeräte wichtigster Treiber für die Webradionutzung.
Erfolgte 2012 erst jeder sechste Webradio-Abruf über Smartphone oder
Tablet, ist es heute bereits jeder vierte. Zu diesen Ergebnissen
kommt der BLM-Webradiomonitor 2013, der heute auf den
Lokalrundfunktagen in Nürnberg vorgestellt wurde.
Mit dem Webradiomonitor 2013 erscheint seit 2009 zum fünften Mal
in Folge eine umfangreiche Marktanalyse zum Thema Webradio in
Deutschland. Die Studie wurde im Auftrag der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien - BLM (www.blm.de) von Goldmedia
(www.Goldmedia.com) erarbeitet. Die Analyse basiert auf einer
Primärdatenerhebung mittels Befragung aller deutschen
Webradio-Anbieter von Mai bis Juni 2013. Erfasst wurden alle Online
Only-Webradios, die ausschließlich im Internet zu empfangen sind,
Live-Streams der UKW-Radio-Sender (UKW-Simulcasting), die
Online-Submarken der UKW/DAB-Sendermarken sowie die wachsende Gruppe
personalisierter Musik-on-Demand-Streaming-Dienste.
Webradioentwicklung: Webradio professionalisiert sich
Der Webradiomarkt professionalisiert sich zunehmend, verzeichnet
aber zugleich auch weiterhin hohe Fluktuationen. Rund 550 neue
Angebote zählt der Webradiomonitor 2013 im Vergleich zum letzten
Jahr. Mehr als 700 Webradios wurden in der gleichen Zeit eingestellt,
zu 97 Prozent waren dies Online Only-Anbieter. Gegenüber dem
Webradiomonitor 2012 gab es bei den Angeboten insgesamt einen
leichten Rückgang von fünf Prozent.
Programmstruktur: Webradios zeigen immer häufiger Webvideos
Erstmals untersuchte der Webradiomonitor 2013 die Programmstruktur
der Webradioprogramme. So liegt der Musikanteil bei Online
Only-Programmen mit 82 Prozent wesentlich höher als bei
Online-Programmen der UKW/DAB-Marken. Dafür bieten diese einen
höheren Anteil an Nachrichten und redaktionellen Beiträgen sowie
ebenso mehr Werbung. Inzwischen stellt auch jedes fünfte Webradio
Video-Inhalte zum Abruf auf der eigenen Homepage bereit, mehr als 80
Prozent davon sind eigenproduziert. Dabei handelt es sich überwiegend
um sendebegleitende Inhalte wie kulturelle Beiträge, Interviews oder
Nachrichten.
Webradionutzung: Hohe Abrufzahlen stimmen Anbieter zuversichtlich
Die Submarken der UKW/DAB-Sendergruppen generierten 2013 mit
durchschnittlich rund 40.000 Abrufen pro Stream und Tag die weitaus
höchsten Abrufzahlen. UKW-Simulcast- und Online Only-Sender befinden
sich mit rund 22.000 täglichen Abrufen auf gleichem Niveau, wobei
letztere seit 2012 stärker zugelegt haben (Stand April 2013).
Perspektivisch werden bei allen Webradioanbietern stationäre Abrufe
zunehmend über Aggregatoren und Social Media-Plattformen stattfinden.
Neun von zehn Webradioanbieter, die ihr UKW-Programm streamen und
gleichzeitig Submarken betreiben, sind laut Webradiomonitor mit ihren
Abrufzahlen zufrieden; so auch mehr als die Hälfte aller anderen
Webradioanbieter.
Verbreitungswege: Mobile Apps gewinnen an Bedeutung
Die mobile Webradionutzung befindet sich weiter stark im Aufwind.
Knapp die Hälfte aller Webradios hat mittlerweile eine mobile App
oder eine mobil-optimierte Website. UKW/DAB-Radioanbieter sind hier
weit vorn: Schon 81 Prozent ermöglichen ihren Hörern die
Webradionutzung über mobil-optimierte Verbreitungswege.
Bis 2015 wird sich die mobile Nutzung zugunsten der App weiter
verschieben. Während der Anteil der Zugriffe über Aggregatoren-Apps
zurückgeht, wird sich der Anteil über andere mobile
Empfangsmöglichkeiten vergrößern. Dass Webradio innerhalb der
nächsten drei Jahre im Auto eine viel größere Rolle spielt,
prognostizieren drei Viertel der Online Only-Radios. Die
Einschätzungen der UKW/DAB-Sender sind dabei etwas verhaltener: Viele
erwarten die stärkere Webradionutzung im Auto frühestens ab 2020.
Musik-on-Demand-Streaming-Dienste: Chance oder Konkurrenz?
Die Zahl der Musik-on-Demand-Streaming-Dienste in Deutschland
wächst stetig. 2013 gab es insgesamt 69 Audio-Dienste; 18 davon sind
werbefinanziert. 20 Dienste sind Abo- und 42 Angebote agieren als
Download-Dienste (Stand April 2013, Quelle: Goldmedia und
http://www.pro-music.org).
Jeder zweite Webradiosender schätzt
Musik-on-Demand-Streaming-Dienste zur eigenen Musikrecherche und als
Bereicherung des allgemeinen Online-Angebots. Auch bietet sich für
Webradios durch die Verlinkung mit Musik-on-Demand-Streaming-Diensten
die Möglichkeit, höhere Reichweiten zu erzielen. Dagegen befürchtet
inzwischen aber über die Hälfte der Anbieter, dass sich diese Dienste
negativ auf die Nutzung des "klassischen" Webradios auswirken könnten
(2012 nur rund ein Drittel).
Webradiowerbung: Wachstum, wenn auch auf niedrigem Niveau
Der Webradio-Netto-Werbemarkt wuchs 2012 auf 16,3 Mio. Euro (2011:
14,1 Mio. Euro). Darin enthalten sind sämtliche im Umfeld von
Webradio generierten Werbeumsätze, wie Display-Werbung, Audiospots,
Sponsoring oder Video. Auch für die folgenden Jahre sehen die
Anbieter selbst sowie die im Rahmen der Studie interviewten
Branchenexperten eine positive Entwicklung und prognostizieren einen
weiteren Anstieg um durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr. Mögliche
weitere positive Effekte, wie zum Beispiel der jüngst angekündigte
Start der Webradioreichweiten-Erhebung durch die agma ab 2014, sind
hier noch nicht berücksichtigt.
Derzeit finanzieren sich zwei von fünf Webradios (43%) mindestens
zum Teil über Werbung. Die Werbeauslastung ist für den Großteil der
Anbieter (82%) allerdings noch immer nicht zufriedenstellend.
Die Studie steht kostenlos zum Download bereit unter www.blm.de
Pressekontakt:
Johannes Kors, Tel. (089) 63808-310, johannes.kors(at)blm.de
Rückfragen: 9. bis 10. Juli 2013 Telefon: (0911) 8606-6940