(ots) - Die Digitalisierung hat in den vergangenen zehn
Jahren in nahezu allen Bereichen des privaten Lebens Einzug erhalten
- sei es beim Bezahlen im Internet, bei einer Crowd-gestützten
Navigation im Straßenverkehr oder bei Verabredungen mit Freunden via
Facebook. Digitale Produkte und Dienstleistungen sind integraler
Bestandteil des Lebens nahezu aller Verbraucher geworden. "Die
Informations- und Kommunikationsbranche trägt heute bereits mehr zur
gewerblichen Wertschöpfung bei als etwa die Automobil- und
Maschinenbauindustrie", sagt Egbert Wege, Digitalisierungsexperte von
Roland Berger Strategy Consultants. "Durch die Entwicklung neuer
Technologien wird sich in den kommenden fünf Jahren der Wert der
Digitalisierung für den Konsumenten nochmals mindestens verdoppeln."
Vor diesem Hintergrund intensivieren die Strategieberatung Roland
Berger und das Marketing Center der Westfälischen
Wilhelms-Universität ihre Forschungskooperation und bauen ihr Social
Media Think:Lab zum Digitalization Think:Lab aus. "Wir haben erkannt,
dass die Entwicklungen im Bereich Social Media allein nicht
ausreichen, den weitreichenden Wandel der Wirtschaft zu begreifen,
der aus der Digitalisierung resultiert", sagt Dr. Thorsten
Hennig-Thurau, Professor am Münsteraner Marketing Center. "Mit dem
Digitalization Think:Lab tragen wir dem mittlerweile deutlich
größeren Rahmen der gemeinsamen Forschungsprojekte Rechnung."
Zahlreiche Ergebnisse aus der Forschungskooperation flossen Anfang
des Jahres in den German Social Media Consumer Report ein. Demnach
hat die Digitalisierung als Megatrend schon heute das Verhalten von
Konsumenten grundlegend verändert. "Mit einem durchschnittlichen
Anteil von 22 Prozent haben Informationen aus Social Media und dem
Internet bereits den größten Einfluss auf Kaufentscheidungen in
Deutschland", sagt Jonas vor dem Esche, Leiter des Digitalization
Think:Lab.
Nachholbedarf in der deutschen Wirtschaft
Doch die deutsche Wirtschaft scheint die Tragweite und die Folgen
des digitalen Umbruchs zu unterschätzen. "Die Digitalisierung ist ein
schlafender Riese: Einmal geweckt, birgt sie enormes disruptives
Potenzial", sagt Prof. Dr. Björn Bloching, Partner von Roland Berger
Strategy Consultants. Die Auswirkungen dieser Entwicklung habe die
Musikindustrie bereits schmerzhaft zu spüren bekommen. So haben
Anbieter wie Napster, iTunes und später Spotify und Netflix die
Medienbranche vollständig umgekrempelt. Auch der Print-Journalismus
sucht seit Jahren nach Lösungen, dem Wandel mit passenden
Geschäftsmodellen zu begegnen.
"Viele Unternehmen denken aber immer noch zu wenig kreativ", so
Roland Berger-Experte Wege. Die IT-Branche zeigt schon seit Jahren,
wie die Nutzung verfügbarer Daten zum Erfolgsschlüssel werden kann.
So greifen zum Beispiel ausländische Entsorgungsunternehmen teilweise
auf GPS-Daten von Smartphones zurück, um ihre Fahrzeugflotten
effizienter einzusetzen. "Wo viele Leute versammelt sind, müssen auch
die Mülltonnen öfter geleert werden", sagt Wege.
Allerdings ist die Digitalisierung noch lange nicht abgeschlossen,
meint Professor Hennig-Thurau. "Beispielsweise wird die abzusehende
Marktreife von 3D-Druckern viele etablierte Prozesse und
Geschäftsmodelle nochmals über den Haufen werfen." Mit gemeinsamen
Forschungsprojekten wollen die Universität Münster und Roland Berger
Strategy Consultants solche Trends verstehen und quantifizieren. In
der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht etwa die Fachzeitschrift
Journal of Interactive Marketing die Ergebnisse einer internationalen
Forschungskonferenz in München, die die Strategieberatung Roland
Berger und die Universität Münster organisiert haben. Die
Forschungsergebnisse des Digitalization Think:Lab werden außerdem
unter www.digitalizationthinklab.com frei zugänglich veröffentlicht.
Die Pressemitteilung können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.700 Mitarbeitern
und 51 Büros in 36 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.
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