(ots) - Die Mehrheit der Bürger in Europa (81 Prozent)
unterstützt den Einsatz von Biometrie, allerdings vorrangig um
Straftäter zu identifizieren. Geht es um zusätzliche Sicherheit im
Alltag, sinkt die Zustimmung. Nur 45 Prozent der Europäer
befürworten beispielsweise den Einsatz biometrischer Systeme als
Ersatz für die PIN-Codes von Bankkarten. Das sind die Ergebnisse
einer Untersuchung der Steria Gruppe, für die 3.650 Personen aus ganz
Europa befragt wurden. Die Studie zeigt, dass es den Bürgern an einer
umfassenden Vorstellung von den Vorteilen und Anwendungsmöglichkeiten
der Biometrie-Technologie mangelt.
Biometrie, bei der es um die Authentifizierung von Personen durch
ihre physischen Merkmale wie Fingerabdrücke, Gesicht, Iris und Venen
geht, ist eine Technologie mit großem Wachstumspotenzial in
verschiedenen europäischen Ländern. In Frankreich ist die Zahl der
Befürworter biometrischer Technologien zur Identifizierung von
Kriminellen am stärksten ausgeprägt. 89 Prozent unterstützen den
Einsatz biometrischer Verfahren, um so Kriminelle eindeutig zu
identifizieren. In Großbritannien (80 Prozent) und Deutschland (77
Prozent) ist die Zustimmung für diesen Anwendungszweck etwas
geringer.
Darüber hinaus haben 69 Prozent der Befragten in ganz Europa
zugestimmt, dass sie den Einsatz der Biometrie in Ausweisen oder
Pässen unterstützen. Der gleiche Prozentsatz hat sich für die Nutzung
von Fingerabdruckscans und Gesichtserkennung für den Zutritt zu
gesicherten Bereichen ausgesprochen. Wenn es jedoch um Anwendungen
der Biometrie-Technologie im Alltag geht, stimmen nur 45 Prozent der
Bürger zu, dass sie für den Einsatz der Biometrie als Ersatz für
PIN-Codes von Bankkarten sind.
Die Bürger sind ebenfalls hinsichtlich der Vorteile biometrischer
Anwendungen für Ausweise und Pässe geteilter Meinung. Ungefähr die
Hälfte der Befragten (54 Prozent) sagt aus, dass der Schutz vor
Identitätsdiebstahl der wichtigste Grund für den Einsatz von
biometrischen Ausweisen oder Pässen sei, während zwölf Prozent den
Einsatz zur Bekämpfung der Kriminalität für wichtiger halten. Nur
vier Prozent sehen die Vereinfachung von Verwaltungsprozessen als
wichtigsten Grund für die Anwendung der Biometrie-Technologie an.
"Biometrie wird zunehmend eingesetzt, um die verschiedensten
Aufgaben zu erfüllen. Innerhalb des Sicherheitsmarktes wird sie
normalerweise bei Asyl-Anträgen genutzt und um einen reibungslosen
Grenzverkehr zu ermöglichen oder um Kriminelle zu identifizieren und
den Zugang zu Militäreinrichtungen zu kontrollieren. Auch andere
Märkte setzen diese Technologie inzwischen ein, und zwar für den
Schutz von Patientendaten und sogar Bankkonten. Viele Bürger sind
jedoch immer noch misstrauisch, wenn es um den Einsatz dieser
Technologie im Alltag geht, da sie um ihre Privatsphäre besorgt
sind", sagt Ole Marius Steinkjer, Business Developer bei Sterias
Center of Excellence, Biometrics.
"Speziell in Deutschland reagieren viele Bürger sensibel auf das
Thema Privatsphäre, wie die aktuelle Debatte zum Datenschutz zeigt.
Zudem wird Biometrie hierzulande in erster Linie mit Kriminalität in
Verbindung gebracht. Das ist historisch bedingt und lässt sich
deshalb schwer aus den Köpfen bekommen", sagt Veronika Rawert,
Expertin für Biometrie von Steria Mummert Consulting. "Für Anbieter
biometrischer Verfahren kommt es deshalb darauf an, den Mehrwert
ihrer Produkte noch besser herauszustellen. Hier haben viele Firmen
noch Defizite", so Rawert.
Eine Grafik zu dem Thema finden Sie unter http://bit.ly/154KIuS.
Hintergrund
Im Juni führte das Markforschungsunternehmen Toluna im Auftrag von
Steria eine Online-Umfrage zum Thema Biometrie durch. 1.000
Bundebürger nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse sind
veröffentlicht unter http://tolu.na/14Azqwr. Die Befragung wurde
ebenfalls in den Ländern Frankreich, Großbritannien, Dänemark,
Norwegen und Schweden durchgeführt.
Die Presseinformation finden Sie auch online auf unserer Website:
http://bit.ly/15i4tyG
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